Wenn mich etwas bewegt, dann schreibe ich….so war das zumindest einmal. Doch nun ist dieser Blog verstaubt. Über ein Jahr ist es her, dass ich einen Beitrag verfasst habe. Ich habe nun jedoch beschlossen, den Staubwedel in die Hand zu nehmen, um hier wieder alles auf Vordermann zu bringen. Und ich habe auch beschlossen wieder zu schreiben. Weil es mir gut tut. Ich verarbeite damit und habe Freude daran, wenn andere an meinen Gedanken teilhaben und ich im besten Fall jemanden mit meinen Zeilen inspirieren kann.
Momentan gehen viel zu viele Gedanken ein und aus. Ich schaffe es kaum mich zu fokussieren. Der Kindergartenstart der Zwillinge nach den langen Sommerferien, ein neuer Job und dann gibt es auch emotional einfach so arg viel zu verarbeiten. Aber irgendwie komme ich einfach nicht dazu. Ich funktioniere wie ein Schweizer Uhrwerk und meine Emotionen müssen hintanstehen.
Aber von Anfang an, …
Was Trauer bedeutet, hat jeder von uns schon mal erfahren müssen, in welcher Form auch immer. Ein geliebtes Tier, ein geliebter Mensch, eine Situation der man nachtrauert…uns allen ist dieses Gefühl bekannt. Doch Trauer erreicht meines Erachtens ein anderes Level, wenn es um die Trauer über den Verlust eines Elternteiles geht. Das habe ich vor 3 Jahren erfahren müssen, als meine Mama gegangen ist. Ein unglaublicher Verlust, der so arg wehtut und den man gar nicht fassen kann. Der Verlust musste zuerst einmal realisiert werden, bevor dann die Trauer einkehrte. In Wellen. Die Trauer kam in Wellen. Manchmal schwappte sie mich mit und ich wusste kaum Luft zu holen und dann wieder war sie weg. Ich bestritt meinen Alltag und alles war gefühlt wie immer. Bis wieder eine kam…eine Welle der Trauer. Die Wellen wurden mit der Zeit etwas kleiner. So richtig grosse, erreichen mich nur noch selten. Die große Trauer wurde von einem “Vermissen” abgelöst, gemischt mit mega schönen Erinnerungen, die mich immer wieder besuchen und mich aber eher lächeln lassen, anstatt dass die Trauer zuschlägt. Nicht immer, aber meistens verhält es sich so.
Und dann war ja da immer noch der Papa. Der Stein in der Brandung. Auf ihn war nach wie vor Verlass. Er war immer da. Immer in unserem schönen Elternhaus. Ein Treffpunkt für alle Geschwister. Es war nie eine Frage , WO wir uns treffen würden. Es war immer: “Wann bist du beim Papa?”
Und jetzt? Jetzt ist auch er gegangen.
Ein Verlust, den wir in ähnlichem Ausmaß schon erleben mussten, und doch erschüttert es uns vier Kinder unglaublich. Es ist nicht nur der Verlust des Papas, sondern es ist, weil jetzt niemand mehr da ist. Wir keine Eltern mehr haben.
5 Wochen zuvor, durften wir noch gemeinsam die Hochzeit unserer Cousine feiern. Papa war im Rollstuhl mit dabei. Schon alt und gebrechlich, aber mit dabei. Der Fels in der Brandung halt. Und trotzdem schien ich es schon im Gefühl gehabt zu haben. Ich hörte mich sagen, dass ich spüren würde, dass ein Abschied ansteht. Ein Abschied von zwei alten Seelen. Denn da ist ja auch noch unsere Stute “Askja”. Schon lange lebte sie ein Pferdepensions-Dasein und ist mit ihren 34 Jahren schon ein bisschen ein Pferde-Methusalem. Meine Eltern hatten eine ganz starke Verbindung zu Askja. Meine Mama sprach oft davon, dass das Pferderl ihr Krafttier sei. Beide Eltern waren schon lange nicht mehr in der Lage Askja alleine zu besuchen, aber wenn ich dann mal mit ihnen im Stall war, dann zehrten beide noch Tage später von diesem Besuch.
Es kam also nun zum großen Abschied von Papa. Die Beerdigung. Ich durfte bei der Beerdigung meiner Mama schon erleben, warum so ein zeremonieller Abschied ganz wichtig ist. Ich erlebte es neben all der Trauer als sehr schön und würdig. Und so war es auch bei Papas Beerdigung. Würdig, blumenreich, bewegend musikalisch untermalt und natürlich furchtbar traurig.
Beim Abschiedsmahl direkt nach der Zeremonie mit allen Freunden und Verwandten kam dann der Anruf: “Tierärztin ruft an” und ich wusste sofort was Sache war: Es war nun auch für Askja Zeit zu gehen.
Diese drei Seelen, die so stark miteinander verbunden waren, wollten dies auch über den Tod hinaus sein. Klingt sehr pathetisch, ich weiß. Es entspricht aber der Wahrheit. Meiner Wahrheit.
Nun heißt es sich neu aufzustellen. Wir sind alle 4 schon mehr als erwachsen und doch hat jede Familie seine Dynamik und nun müssen wir diese ändern. Oder sie ändert sich dann von ganz alleine. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich spüre lediglich, dass ich den starken Drang verspüre, den Kontakt zu meinen Geschwistern zu intensivieren.
Letztes Wochenende war ich in Wien. Wir durften den Geburtstag meiner Schwester feiern. Und das letzte Mal mein Elternhaus betreten. Denn dieses wurde verkauft und vor zwei Wochen geräumt. Das war hart. Dieses Haus, das mir so ein behagliches, großzügiges Zuhause gegeben hat, in dem ich friedvoll und sicher aufwachsen durfte. Es war nun leer und zeigte sich ein letztes mal lichtdurchflutet in voller Pracht. Die Treppen, die ein einzigartiges Geräusch machen, wenn man darauf tritt, der Parkettboden der knarzt und der einzigartige Geruch dieses alten Hauses. Auch ein Abschied. Ein so bitterer Abschied.
Meine Wienbesuche werden sich von nun an verändern. Denn die Basis ist nun nicht mehr da. Das Haus. Der Papa. Die Eltern. Der Treffpunkt für alle. Wir müssen uns dahingehend neu finden. Es wird uns gelingen, da bin ich ganz sicher. Aber bis dahin, wird mich noch so manche Welle erwischen und mit sich tragen, bevor ich dann wieder Luft erhasche , mich aufrapple und vom Familienalltag mitgetragen werde.
Am letzten Samstag war es soweit: Wir packten unsere sieben Sachen für einen Tagesausflug und machten uns auf den Weg zu meiner Schwägerin, um endlich das kleine Menschlein kennenzulernen, das schon jetzt mein Herz gestohlen hat: Mein Patenkind.
Ein bisschen in die Babyblase mit eintauchen, die diese frische kleine Familie umhüllt: Eine in sich ruhende Mutter, ein ganz gelassener, bodenständiger Vater. Beide stolz und voller Liebe. Diese kleine Familie darf es so erleben, wie es sein soll und das ist so wundervoll, dass es mir die Tränen in die Augen treibt vor lauter schön.
Ich weiß, ich stelle das alles etwas sehr rosarot dar. Ein Baby ist immer noch ein Baby und mit dem Kleinen wurde auch Eltern geboren, die erst in ihre Rollen finden dürfen. Es darf und wird auch mal holprig werden, aber der Start ist mal gelungen und das ist für mich unglaublich schön mitzuerleben.
Seit das kleine Menschlein auf der Welt ist, denke ich nämlich vermehrt daran, wie es denn bei uns damals war. Alles andere als gelassen und so ganz anders, als ich es mir immer ausgemalt und gewünscht hatte. Aber soll ich euch was sagen? Das macht nichts. Ich bin wirklich fein damit und freue mich, dass ich es jetzt auch mal so ein bisschen anderes miterleben darf.
So saß ich also am Samstag mit dem kleinen Mädel im Arm im Lehnstuhl, das Stillkissen als Stütze unter dem Kindlein und mache nichts anderes, als zu glotzen. Ich konnte meinen Blick einfach nicht lösen, von diesem kleinen Wunder. Ich hatte Glück, sie war zufrieden und so durften wir diese gemeinsame Zeit einfach nur genießen.
Das kenne ich so nicht. Mit unseren Zwillingen gab es kaum eine ruhige Minute. Denn auch wenn man eines der Babies gerade füttert, ist man gedanklich schon bei den vielen nächsten Schritten: Baby füttern, Baby schaukeln bis es aufstoßen kann, bei Bedarf wickeln, Baby dann wenn möglich ablegen und alles wieder von vorne mit Baby Nummer 2. In den ersten Woche dauerte so eine Fütterungszeremonie pro Kind mindestens 30 , eher 45 Minuten. Der Hunger kam alle 3 Stunden. Wer rechnen kann liegt klar im Vorteil und weiß, was ich damit sagen möchte.
Und jetzt sitze ich aber da mit diesem kleinen Wunder und darf staunen und bewundern und genießen.
Ich bin dankbar.
Während ich so da sitze rennen unsere Zwillinge auf der Terrasse mit dem Hund ihre Runden. Sie sind so groß, so selbständig, so großartig! Ein Liebesschwall überkommt mich und ich sage es ihnen auch: Ihr könnt laufen, sprechen, euch selber anziehen ( wenn sie Bock drauf haben, man muss ja realistisch bleiben) , ihr könnt alleine aufs Wc gehen, ihr könnt ohne Hilfe essen( auch hier, der Nachsatz mit dem Bock haben…), …. ich bin ganz arg stolz auf euch!
Wahnsinn! Mir wird bewusst, wie viel mein Mann und ich in den letzten Jahren geleistet haben. Da sind zwei Kinder, die einfach großartig und auf einem so guten Weg sind.
Ich bin dankbar, stolz und voller Demut.
Das möchte ich mir behalten, davon zehren, denn ganz ehrlich: Ich bin so oft genervt vom Alltag mit den Kindern, genervt von ihren Launen, genervt von meiner Reaktion auf ihre Launen. Alles in allem hängt man sich einfach viel zu oft an den negativen Dingen auf, anstatt sich die vielen, vielen positiven Dinge vor Augen zu halten, die ja da sind. Direkt vor unserer Nase.
Da ist sie, die kleine Tochter meiner Schwägerin und ZACK-ich heule. Dabei sehe ich bisher nur Fotos und erfahre durch Erzählungen von der Geburt des kleinen Menschleins, das schon jetzt alle verzaubert.
Aber von Anfang an. Letzten Herbst munkelten mein Mann und ich, ob seine kleine Schwester nicht unter Umständen schwanger sein könnte. Ein Cappuccino wurde genauso verweigert, wie der Sekt zum Anstoßen auf den Geburtstag der Zwillinge. Alles höchst verdächtig. In meinem Hirn ratterte es kurz und ich sagte zu meinem Mann: Bitte ich mag un-be-dingt Gotti (Patin) werden, ich würd’ mich so arg freuen! Aber ja, man will sich ja nicht aufdrängen und da sind ja auch noch Geschwister und/oder Freundinnen, die für dieses Ämtli vielleicht eher in Frage kommen. Mist.
Geduld. Nun hieß es Geduld haben, und die Schwägerin weiterhin geheim beobachten. Dies war leider nur selten möglich, denn wir wohnen gut 2 Stunden voneinander entfernt.
Und dann ENDLICH: Die erfreuliche Nachricht, dass ein winzig kleines Minimenschlein schon bald unsere Familie bereichern wird. Juchuuuuuu!
Und wieder keimte der Wunsch hoch, wirklich sehr gerne Gotti werden zu wollen. Ob Bestechung wohl eine Lösung wäre? 😉
Tja, ich Glückspilz musste nur geduldig abwarten und dann kam sie, die Frage aller Fragen:
“Willst du Gotti von unserem Baby werden?” Tschaka, ja logisch!! Was für eine Frage! Ich wollte es am liebsten laut rausposauen, so arg freute ich mich. Aber ich riss mich zusammen.
Ich reiße mich seit ich in der Schweiz lebe immer wieder mal zusammen. Weil ich die Schweizer meist als emotional sehr kontrolliert erlebe. Aber ICH bin es nicht. Wenn’s um Emotionen geht bin ich laut und freudig und das sollte ich mir eigentlich immer und überall erlauben. Nächstes mal dann. Aber ganz sicher!
Jetzt ist es so, dass das kleine Mädel am Freitag zur Welt kam. Freitag der 13.! Ein super Mädel ist das! Das suchen sich nur die Mutigen aus! Bravo! Aber jetzt mal ganz ehrlich: Ganz egal was die Kleine nun macht oder tut, man ist versucht bei jedem Mucks den man per Telefon hört und bei jedem Foto einen Entzückensschrei loszulassen. Völlig irre. Aber doch auch ein Stück weit normal. Also glaube ich.
Eines war von Anfang an klar: Ich möchte etwas zur Geburt schenken, aber ganz, ganz sicher nicht, so wie alle anderen: Babygewand. Ich mein’…”voll lame”…Bodies und Strampler schenken, kann je echt jeder.
Auch ich: Nach der Geburtsnachricht augenblicklich ins Auto gesprungen und ins nächste exquisite Babygeschäft gefahren um Bodies und Strampler zu holen.
Wenn so ein kleines Wunder zur Welt kommt, drehen halt alle durch! Oder vielleicht doch nur ich, womit wir wieder beim Thema Emotionalität wären. Aber wenn ich mir so die restliche Familie meines Mannes anschaue, dann sind da zumindest die Frauen gerade alle sehr nah am Wasser gebaut vor lauter Entzücken.
Also, am besten mal durchatmen und eine Karte kaufen: Glückwünsche zur Geburt. Meine Anforderung: 1. Schöner Spruch, 2. kein 08/15 Kitschbild von einem fucking Storch der eine rosa Windel samt Kind im Schnabel trägt.
Schwieeeeriges Unterfangen. Sehr schwieriges Unterfangen sage ich euch. Ich kaufte eine sehr schlichte Karte, bei der mir der Spruch gefiel, um daheim beim Auspacken festzustellen, dass es von der Gestaltung her eher an eine Kondolenzkarte erinnert.
Also doch basteln. Oder zumindest a bisserl “pimpen”, dann simma vorn dabei. Ich beginne zu schreiben, aber ich will es besonders machen, halte immer wieder inne und bis jetzt ist das Kärtchen nicht fertig. Weil es mir so wichtig ist. Hauptsache ich tippe hier gerade einen Blogbeitrag, aber die Glückwunschkarte bekomme ich nicht hin. Grotesk. ich weiß. Ich fasse zusammen: Emotional laut bin ich und grotesk benehme ich mich. Na bravo 😀
Fakt ist aber auch, dass ich seit langer Zeit schon nicht mehr die Muße hatte einen Blogbeitrag zu verfassen. Die Worte wollten einfach nicht mehr purzeln und so ließ ich es sein. Bis jetzt. Und jetzt sprudelt es wieder.
Ich bin bereit, dieses kleine Mädel kennenzulernen und zu begleiten. Ich freue mich auf meine Aufgabe und hoffe, dem auch gerecht zu werden. Erwartungen zu erfüllen. Vermutlich in erster Linie auch die Erwartungen die ich selbst an mich als Gotti habe.
Kleines, kleines Meitli, ich freue mich schon so arg, dich kennenlernen zu dürfen und muss ein bisserl weinen vor lauter Freude, beim Gedanken daran, dich bald in meinen Armen halten zu dürfen.
Wie das Amen im Gebet: An Tagen, an denen die beiden Lästwanzen in die Krippe gehen bekommt man sie nicht aus dem Bett. Ganz anders jedoch an den Tagen, an denen ich mit ihnen daheim bleibe: 6.15 Uhr Tagwache! Was denn auch sonst!
So auch heute.
Um 6.15 Uhr das erste Genöle aus einem der Zimmer, ich wälze mich also aus dem Bett, schaue nach und versuche gut zuzureden a la: “Aber schau, es ist noch gaaaaanz dunkel, alle schlafen noch. Komm, kuschel dich doch nochmal in deine Decke und schlaf noch ein bisserl.” Hoffnungsvoll drehe ich mich wieder um und tapse im Dunklen zurück ins Elternschlafzimmer, aber ich schaffe es nicht ins warme Bett zurück, bevor nicht wieder das Gejammer zu hören ist. Und ganz ehrlich. Das was mich so wahnsinnig macht ist weniger die Uhrzeit, als dieses nervtötende Gejammere, anstatt einer klaren Ansage. Ich biete also an: “Komm, dann steh auf, du kannst entscheiden: Komm zu mir ins grosse Bett, wir gehen ins Wohnzimmer, oder bleib noch liegen, aber bitte hör mit dem Genöle auf!” Kind ignoriert meine Wünsche wie so oft und jammert weiter. Ich spüre so eine Wut in meinem Inneren aufkommen. Gar nicht gut.
Es wird so lange herum gejammert, bis das zweite Kind auch aufwacht. Die Laune von Kind 2 steht übrigens der Laune von Kind 1 um rein gar nichts nach. Na bravo! Ich danke von Herzen. Mein Mann übernimmt, bevor er kurze Zeit später zur Arbeit fährt, da ich lieber nochmal tief durchatme, bevor dieser Tag nun viel zu früh und viel zu emotionsgeladen seinen Lauf nimmt.
Wetten, morgen müssen wir die beiden um kurz vor sieben Uhr mit harter Arbeit und der Zuckerlstimme aus dem Bett komplimentieren, damit sie um halb acht Uhr in der Krippe sind?!
Ja nu, ich denke an die ersten Jahre, an die unzähligen Morgen, als wir nach desaströsen Nächten bereits um 5.00 Uhr mit einem oder zwei Kind(ern) auf der Couch sassen und ein Buch nach dem anderen vorlesen mussten. Oftmals fiel uns das Kinn völlig übermüdet dabei zur Brust und eine Kinderstimme ertönte: Mami, Papi, nöd schlaaaaafe! Also weiter, Seite umblättern und immer weiter….. Zzzzzzzzzzzz. Somit: 6.15 Uhr ist doch eh völlig im Rahmen, reg di ned so auf, Mutti!
Nach dem Frühstück, das nicht diskussionslos vonstatten geht, watschelten sie mit einem Spiel in der Hand zu mir. Also gut. Her damit. Wir spielen das.
Die erste hitzige Diskussion beginnt. Der Klassiker: ICH will anfangen, NEIN ICH! Ich bestand also drauf, dass ICH anfangen würde. Eine Premiere.
3 Spielzüge später, als der heissbegehrte Spielstein als erstes vom anderen Kind geschnappt wird, gibt es den ersten Wutanfall. Schreien und schreien und schreien. Annäherung nicht möglich. Als die Schreie Sequenzen erreichen, die meine Ohren nur bedingt aushalten, ergreife ich die Flucht ins Schlafzimmer. Wiedermal kurz durchatmen.
Ich tausche eine kurze Sprachnachricht mit einer Freundin aus. Bei mir im Hintergrund Geschrei und direkt neben mir ein Kind, das darauf besteht, nach meinem beendeten Geschwafel unbedingt das blaue Fähnlein zum Losschicken der Whatsappnachricht drücken zu wollen. Egal. Sie hat auch zwei Kinder. Ist für sie also eh auch der ganz normale Wahnsinn. Wie zur Hölle macht man das mit mehr als zwei Kindern? Ich verneige mich vor allen Mamis. Meine Nervenkostüm ist mit meinen beiden Streithanseln schon zur Genüge ausgelastet.
Nun ist das Kind bereit für Nähe und Zuspruch. Ich tröste und drücke und herze also. Und dann kommt mir die spontane Idee, das im Wohnzimmer stehende Spielzelt ein bisschen zu “pimpen”. Ich hole also aus unserem “Schnickschnack-Unordnung- Hier findet man alles, oder nichts- Kasten” eine kurze Lichterkette und bringe sie am Fenster des Zeltes an. Nun hocken sie drin und freuen sich. Der Schalter wird ein und aus und ein und aus geschalten und als sie sich Mango wünschen, richte ich ihnen zwei Tellerchen her und serviere diese im Zelt. Die Welt ist wieder in Ordnung.
Zumindest für die nächsten 5 Minuten.
Wie spät es jetzt ist?! 7.30 Uhr! Wir haben also noch den ganzen Tag vor uns 😉
Seid lieb gegrüsst
Eure Nanette
Wenn du nichts verpassen möchtest, folge dem Zwillingszirkus doch auf Instagram oder Facebook. Hier nehme ich dich in den „Stories“ auch immer wieder mit in meinen Alltag mit Kind und Kegel und zeige ganz einfache Bastel- und Spielideen für die Kleinen.
Hochzeitstag, Kennenlerntag, Valentinstag, Geburtstag, Weißderkuckucktag…ich bin ehrlich: Ich bin für all diese Feiertage einfach nicht zu gebrauchen.
Bei Geburtstagen fängt es schon an. Ja, ich kenne die Geburtsdaten meiner engsten Familienmitglieder, aber da ich selten weiß, welches Datum wir haben, bringt mich dieses Wissen auch nicht immer weiter. Ich vergesse Geburtstage und bin im Gegenzug aber auch nicht böse, wenn man meinen mal vergisst. Nicht jeder tickt so, deshalb kam es schon zu unschönen Enttäuschungen, wenn ich mal den Geburtstag einer Freundin vergessen habe. Was soll ich sagen, ist nun mal passiert, ich kann mich gut entschuldigen aber die Möglichkeit, dass es wieder passieren könnte, ist durchaus gegeben.
So, jetzt gibt es ja nicht nur Geburtstage, sondern auch Hochzeitstage. Auch so eine eigene G’schicht. Was ist denn nun wichtig? Der Tag des ersten Dates? Der Tag der standesamtlichen Hochzeit? Der Tag der kirchlichen Hochzeit? Mein Mann und ich haben das nie definiert. Sind ja auch noch nicht gar so lange verheiratet. So geschah es, dass dieses Jahr ER mit einem Blumenstrauss vor mir stand und ich keine Ahnung hatte, warum! So eine Überraschung ist ja noch viel schöner, wenn man es so gar nicht am Schirm hat!
Wir schauten uns dann abends unser Hochzeitsalbum an und schwelgten in Erinnerungen an das grandiose Fest, das wir vor zwei Jahren in Wien feiern durften. Ich fange schon mal an zu sparen, denn ich will unbedingt bald mal wieder feiern mit all unseren Lieben.
Ich meine also, nicht beleidigt zu sein, wenn man auf irgend so ein Jubiläum vergisst!? ÄHÄ! Und dann kam vor 3 Jahren der erste Muttertag, an dem ich mich auch «Mama» nennen durfte. Mein Mann sagte an besagtem Tag ganz klar: «Muttertag ist ein überflüssiger Tag, davon halte ich gar nichts»
ZACK- Ich war voll beleidigt!
Aber nur heimlich, denn ich fand es selber irgendwie lächerlich. Ich habe einen Mann, der mich das ganze Jahr lang über mehr als nur schätzt, der sich am Haushalt genauso beteiligt, wie an der Erziehung. Was soll also dieser eine Muttertag im Jahr?! Ich fand mein Beleidigtsein selber unangebracht, konnte aber nicht raus aus meiner Haut und schmolz dabei vor Mutterfreude, als ich das Geschenk der Kinder aus der Krippe öffnete.
Dieses Jahr machten wir, wie fast jeden Samstag gemeinsam den familiären Wocheneinkauf. Definitiv eine meiner Lieblingsbeschäftigungen-NICHT!! Aber gut, das ist eine andere Geschichte.
Man wurde an jeder Ecke mit dem am darauffolgenden Tag datierten Muttertag konfrontiert und als wir bei der Kasse vorbei waren, um an der Blumenabteilung zurück zum Auto zu gehen, ließ mein Mann etwas entnervt folgenden romantischen Satz los:
«Ja, sollen wir da jetzt Blumen für dich holen?!»
Mittlerweile muss ich darüber wirklich lachen, aber ich erwischte mich dabei, wie mich Enttäuschung überkam.
Ich sollte meine Blumen noch bekommen, aber frage mich nun selber. Warum ist es genau dieser eine Tag im Jahr, der mir als Feiertag so wichtig war? Meine Gedanken brachten mich zu folgender Schlussfolgerung:
Ich zweifle nicht an der Liebe zu meinem Mann oder meiner Familie, aber das Mamasein ist doch immer wieder so ein Punkt, der in mir Zweifel aufkommen lässt. Ist ja auch die Aufgabe in meinem Leben, die mir am Wichtigsten erscheint und die ich bestmöglich erfüllen möchte, da mein Mamasein, die Kindheit der Zwillinge ist. Im Grunde meines Herzens weiß ich, dass ich es gut mache, sicherlich nicht perfekt, aber perfekt hat bei dieser Herzensaufgabe auch keinen Platz. «Perfekt» schliesst für mich sehr viele wichtige Werte aus, wie z.B. Authentizität. Und ich bin mir sicher, dass es für alle Kinder dieser Welt wichtiger ist, mit einer authentischen Mama aufzuwachsen, die vermutlich auch mal laut wird, die Nerven schmeißt, oder auch mal vor den Kindern flucht, anstatt einer perfekt erscheinenden Person mit wenigen oder unterdrückten Gefühlsregungen.
Authentizität ist der Schlüssel zum Mamasein. Ich gebe mein Bestes und zeige mich, so wie ich bin.
Jetzt ist es also so, dass ich anscheinend auf den Muttertag poche, aber was ist dann mit dem Vatertag? Die Schweizer ignorieren diesen Tag komplett, das finde ich nicht richtig. Aber gut, in familiären Themen ist die gute Schweiz ja doch auch ein bisserl “hintnach”, man möge mir an dieser Stelle verzeihen.
Mein Mann ist ein grandioser Vater, der sich mindestens genauso gut wie ich in allen Belangen um unseren Nachwuchs kümmert. Die beiden Wanzen rufen oftmals trotzdem nur «Mama!Mami!» Was ihn oft kränkt und nervt. Mich übrigens auch, vorallem nachts!
Somit ist für mich ganz klar. Der Vatertag hat den gleichen Stellenwert, wie der Muttertag. Stellt sich nur noch die Frage, wann wir diesen feiern wollen? Am deutschen Vatertag, an den man über diverse Medien immer rechtzeitig erinnert wird? Am Schweizer Vatertag, den man zwar ergoogeln kann, der aber sonst einfach nicht existiert oder am österreichischen Vatertag, der wieder an einem ganz anderen Sonntag gefeiert wird?
Also gut, ich bin Wienerin, also feiern wir den eben zur österreichischen Variante. Wie praktisch. Das wäre dann also heute! Mein Mann geniesst gerade ein bisserl Auszeit in den Bergen, da kann ich super mit den Kindern etwas basteln und eine Karte schreiben und für meinen Papa in Wien wird auch gleich mitgebastelt.
Gesagt getan! Mein Mann kam heute zurück und wir überraschten ihn mit einer von den Zwillingen künstlerisch (hust) gestalteten Schüssel und einer liebevoll geschriebenen Karte. Ein gelungener Vatertag eben.
Blöd nur, dass Vatertag erst nächsten Sonntag ist! Tja, ich sag es ja: Mir wichtige Daten merken -kann ich!
Seid ganz lieb gegrüsst
Eure Nanette
Wie immer freu mich mich über Kommentare hier unter dem Beitrag oder auf Facebook bzw. Instagram.
Vorallem auf Instragram nehme ich euch regelmäßig mit in unseren Alltag. Netter Austausch findet statt, immer wieder gibt es einfache Bastelideen oder Spiele, die mit Kleinkindern gut machbar sind.
Schnuller?! Auch so ein kontrovers diskutiertes Ding in der Welt der Erziehung. Aber soll ich euch was sagen. Ich war und bin sowas von dankbar, dass es diese Dinger gibt. Es erleichterte unser aller vier Leben in den ersten 3 Jahren immens. PUNKT.
Spätestens als die beiden Zwetschken anfingen sich am Sprechen zu versuchen, fing das Ding jedoch an zu nerven und auch der Stress, immer und überall einen Nuggi (Schnuller in Schweizerstyle) dabei haben zu müssen. Wir beschlossen also, dass der Nuggi unsere Wohnung nicht mehr verlässt. An der Türe wird er abgegeben und wenn wir heim kommen, dürfen sie ihn wieder haben, sofern der Wunsch danach da ist. Man möge gespannt sein. Vorgenommen haben wir uns in den letzten Jahren ja schon öfter mal etwas, aber Konsequenz ist mit einem dünnen Nervenkostüm halt auch so eine Sache.
Tatsächlich! Diese Schwelle war verwunderlicher Weise eine leichte. Einmal kurz ein Motzen unseres Mädels, aber der Drang raus zu gehen war dann doch grösser und schwups, war der Nuggi draussen kein Thema mehr. Verwunderlich. Ich hatte mir das schwieriger vorgestellt.
So weit so gut.
Jetzt war da eben noch das nervige Genuschel beim Sprechen.
Der nächste Schritt stand im Raum: Nuggi nur noch im Bett.
Man verdrängt ja nach einiger Zeit die Dinge, die mühsam waren, so auch sicher in diesem Falle, es wird schon Widerstand gegeben haben, aber ich kann mich tatsächlich an nichts mehr erinnern. Es wurde also nur noch im Bett genuckelt, wobei man dieses tagsüber auch ab und zu aufsuchte um der Nuckelei zu frönen. Steht ihnen zu. Dürfen sie gerne machen.
Auch dieser Schritt, war also leichter als erwartet. PUH. Glück gehabt.
So lief das also eine ganze Weile, bis es für uns Eltern nicht mehr zu übersehen war: Die Zahnstellung fing an zu leiden und man hatte ja schon mal irgendwo gehört, dass so eine Schnuller-Fehlstellung dann auch die zweiten Zähne betrifft und man dies im Auge behalten darf.
Wir informierten also die Nuggifee, dass da bei uns einige Nuggis abzugeben wären und fragten die Kinder, ob sie sich vorstellen könnten, all ihre Nuggis, bis auf einen, der Fee zu überlassen. Sie würde sich sicher erkenntlich zeigen.
So machten die beiden mal eine gute Erfahrung mit der Fee und genossen ihren letzten Nuggi noch sehr.
Trotzdem schlief das Thema dann auch wieder ein. Ich denke, weil ICH Spundus davor hatte.
Die Kinder dabei zu beobachten mit welchem Genuss sie nuckelten, welche Emotionen damit verbunden sind. Hach, das konnte ich ihnen doch nicht nehmen?! Hatte da vielleicht ICH mehr Mühe mit dem Nuggiabgeben, als die Kinder?! Ah geh, sicher nicht! Ist ja lächerlich.
Eines Tages stolperte ich beim Einkauf über ein Bilderbuch. Es handelte von einem Hasen, der seinen Schnuller nicht hergeben wollte. Zack – rein ins online Einkaufskörberl. Nutzts nix-schads nix.
Ich hatte das Buch dann schon ein paar Tage daheim, aber noch nicht gelesen und keinerlei Plan, wie wir das Thema nun angehen sollten, als die Kinder es entdeckten.
Mein Mann las es den beiden vor und so hörte auch ich zum ersten mal die Geschichte.
Die Kinde lachten sich tot als mein Mann den Hasen mit dem Schnuller im Mund beim Reden nachmachte und konnten gut nachvollziehen, dass sich die Freunde des Hasen über das Genuschelt aufregten.
In der Geschichte gibt der Hase dann den Schnuller in eine kleine selbstgebastelte Schachtel und stellt diese in ein Regal, weil er sich noch nicht ganz davon trennen wollte.
Die Kinder meinten dann von sich aus: Wir wollen auch so eine Schachtel haben!
Moooooooment. Was ist denn hier los? Ich komm nicht hinterher.
Wir brachten nun also auch immer wieder die Nuggifee zur Sprache und ich besorgte kleine Kartonschachteln, die wir eines Tages auch verzierten und ausprobierten, ob der Schnuller auch wirklich reinpasste.
Beim Ausprobieren meinten die Kinder dann beide, dass sie den Nuggi eh nicht mehr bräuchten und ganz easy ohne schlafen könnten. Wie bitte?!?
Die Schachtel mit dem Nuggi wollten sie aber unbedingt neben ihrem Kopfpolster haben. Das nenne ich mal Selbstkontrolle. Respekt! Es war ihnen wohl wichtig, zugreifen zu können, wenn ihnen danach wäre.
SIE zog es durch. ER nicht. War auch in Ordnung. Wir sagten den beiden immer wieder, dass es in Ordnung sei, wenn sie es noch nicht könnten.
Am nächsten Tag war der Nuggi noch da, aber die Fee hatte einen Brief und Zuckerl hinterlassen. Für beide. Denn schliesslich hatten beide ja ihre Schachtel schön verziert.
Am nächsten Abend zogen es tatsächlich beide Kinder durch. Mit der Nuggischachtel neben dem Kopfpolster schliefen sie schnullerfrei ein UND durch.
Am nächsten Morgen waren beide etwas enttäuscht, dass die Fee die Nuggis immer noch nicht mitgenommen hatte. Aber ja, was soll man da machen. Die Fee möchte eben wirklich sicher sein, dass sie bereit sind den Nuggi gehen zu lassen und ausserdem braucht auch eine Fee Zeit um Geschenke zu organisieren. Alles nicht so einfach, wenn die Geschäfte noch geschlossen haben. *räusper*
Da war er dann. DER Morgen, an dem zwei Geschenke im Wohnzimmer parat standen und wie immer ein Brief mit ganz viel Glitzer rundherum. Scheint so ein Ding von den Feen und Engeln zu sein. Kaum waren sie da, ist die Bude voller Glitzer. Hat das Christkind schon durchgezogen. Die stecken ja sowieso alle unter einer Decke. Glaubt es mir. Der Osterhase und der Nikolo übrigens auch. – Gern geschehen. You’re welcome.
Und?!- Tatsächlich. In den Nuggischachteln war nun auch kein Schnuller mehr, dafür Schokitaler. Heissa juchee! Geschenke und Schokolade. Was für ein Fest!
Bis zum Abend dann.
Die Fee war ja nun schon da und das Ding also durch und dann kam sie, die grosse Nuggivermissung. SIE steckte es tapfer weg und liess sich in den Schlaf streicheln. ER verkraftete es nicht ganz so leicht. Bei ihm gab es ein leises Schluchzen mit der einen oder anderen Träne. Mein Mutterherz schmerzte! Es war so anders als das Weinen sonst. Das erste mal ein leises Weinen aus Trauer über einen Verlust, anstatt den tagtäglichen lauten Emotionen wie Wut, Enttäuschung oder Schmerz. Es war kaum auszuhalten. Die altbekannte Floskel “Ist ja nicht so schlimm” kam mir zum Glück nicht über die Lippen . Denn für ihn war es schlimm und durfte es auch sein. Ich begleitete ihn da durch. Wollte am liebsten mitweinen. Ich legte mich zu ihm und streichelte auch ihn in den Schlaf.
Was für eine Erfahrung! Für ihn und für mich. Eine sehr, sehr schöne Erfahrung, denn ich nahm seine Gefühle ernst und begleitete ihn durch. Das gelingt immer öfter, aber weniger oft, als ich es gern hätte. An Tagen, an denen mein Nervenköstüm sehr dünn ist, schaffe ich es z.B. nicht, Wutanfälle entsprechend zu begleiten. So viele Erziehungsansätze, die mich überzeugen, die ich von Herzen gerne leben würde. Aber da sind neben den Bedürfnissen der Kinder eben auch meine Bedürfnisse und Gefühlsregungen. Man werfe den ersten Stein… Ich fange ihn auf und schiesse zurück. Ausser ich hab grad keine Nerven, dann trifft er mich wohl hart.
Ich schweife ab…
Das ganze Prozedere mit der Nuggientwöhnung war bei uns im Endeffekt also gar nicht so schwer. Manchmal darf man auch einfach Glück mit dem Timing haben. Man darf sich dies aber dann auch bewusst machen und den anderen Dingen vielleicht einfach noch ein bisschen mehr Zeit geben, anstatt Druck aufzubauen. Das ist nicht immer möglich, ich weiss. Aber doch öfters , als man denkt. Ich möchte mich darin ein bisschen üben. Kann ich gut gebrauchen. Geduld ist nämlich so gar nicht meine Stärke.
Seid lieb gegrüsst
Eure Nanette
Eine detailliertere Buchbeschreibung des “Schnullerbuches” findet ihr in den nächsten Tagen auf Instagram. Da poste ich immer wiedermal unsere Liebingsbücher und auch ganz viele einfache Bastelideen. Schau’ vorbei. Ich würd’ mich freuen!
Bevor ich Mama wurde, wusste ich schon recht gut, wer ich bin, was mich ausmacht, meine Stärken, meine Schwächen…Und dann kam der Hurrikan des Mamawerdens über mich und kein Stein lag mehr auf dem anderen.
Da waren diese beiden hilflosen Wesen, die komplett abhängig von mir waren und für die ich nun verantwortlich war. Dieser Aufgabe stellte ich mich uneingeschränkt. Tag und Nacht. 24/7. Es blieb kaum Zeit, um Luft zu holen, geschweige denn, mal richtig durchzuatmen.
Ich war neu in diesem MamaJob, doch es gab keine Probezeit. Kein Einarbeiten. ZACK hinein ins kalte Wasser ohne jegliches Wissen, jedoch mit der Verantwortung eines TopManagers. Das kann schon mal Angst machen. Da kann man sich auch schon mal das Leben von früher zurückwünschen. Lieber das alte Bekannte zurück, da fand ich mich doch schon blind zurecht, als diese unglaubliche Achterbahnfahrt täglich mehrfach absolvieren zu müssen.
Überforderung, Angst, Verzweiflung, das waren ständige Begleiter. Und wo war nun diese unglaubliche Liebe, von der alle immer reden? Die doch alles überstrahlt und die ganzen Mühen in einen rosaroten Schleier packt und somit alles so viel erträglicher macht? Die war da. Klar war die da. Die Liebe um diese zwei kleinen Menschlein war damals, wie heute schon enorm gross.
Aber all die anderen Gefühlsregungen waren so dominant am Ruder, dass die Liebe in all ihrer Stärke gar keine Chance hatte, ihre volle Potenz zu entfalten. Rückblickend habe ich mich viel zu wenig auf meine Intuition verlassen. Ich habe funktioniert, alles zerdacht, anstatt einfach zu sein und zu vertrauen. Ich hatte mich verloren. Ich war nicht mehr die Frau von früher, ich hatte mich als Mama aber auch noch nicht so richtig gefunden. Das brauchte Zeit und kam schleichend.
Und nun hab ich es realisiert: Die Liebe ist nun seit geraumer Zeit wieder an der Macht und die Zweifel und die Überforderung stellen nur noch einen weit kleineren Teil meines Mamaseins dar.
Ich habe mich sehr verändert und diese Veränderung zu akzeptieren ist auch ein Prozess. Ich stecke da noch mittendrin und erwische mich immer wieder dabei, mein altes Leben doch auch ab und zu zu vermissen. Die Unabhängigkeit. Dieses Tun und lassen können, was ich wollte. Doch dann besinne ich mich und weiss, es ist gut so, wie es ist. Ich bin nun geerdeter, ich bin dankbarer, ich bin ehrfürchtiger. Ich bin mehr in meiner Mitte, als ich es früher je war. Und die Liebe zu den Kindern nun so uneingeschränkt spüren zu dürfen ist ein wahres Geschenk. Uneingeschränkt? Ja nu, es gibt einfach immer wieder so Tage, an denen absolut gar nichts harmonisch ablaufen will. Die dürfen auch sein. Im wahren Leben ist einfach nichts perfekt. Was für ein Glück! Ehrlich wahr!
Wie war oder ist das bei dir? Erkennst du dich in meinen Zeilen teilweise wieder, oder absolut gar nicht?
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Dieser Satz stammte von mir, noch gar nicht so lange her. Ein knappes Jahr vielleicht.
Erst unlängst kam eine WhatsApp einer Freundin mit der Anfrage, ob denn eh alles OK sei mit mir, denn ich bastle ja so viel. So kenne sie mich gar nicht.
Diese Bild bedarf wohl keiner weiteren Erklärung 😀
Meine Bastelmotivation rührt momentan vorwiegend daher, dass ich die Tage ohne jegliches Programm so arg lang finde. Zu oft kommt die Frage nach dem TV, der eh schon öfter läuft als sonst. Das nervt mich und daher ziehe ich meist 1x am Tag den Basteljoker. Aber ganz ehrlich: Auch ohne Bastelprogramm werden die Kinder zu anständigen Menschen. Wenn man es echt nicht mag, dann sollte man es auch nicht machen. Ende der Geschichte.
Dies darf man übrigens eins zu eins auch in anderen Bereichen des Mamaseins umsetzen. Ich spiele zB. nicht gern „Zügli“ oder baue irgendwelches Duplozeugs und auch das werden meine Kinder, ohne Schaden zu nehmen verkraften.
Wer es aber doch mal ausprobieren mag:
Basteln ist gar nicht so schlimm, wenn man die Erwartungen mal aussen vor lässt. Mit der Erwartung ein bestimmtest Endergebnis hervorbringen zu müssen, kann es ganz schnell frustig werden. Vor allem mit Kindern. Meiner Erfahrung nach, läuft es am besten, wenn man einfach mal nur Material anbietet und sie machen lässt. Schaut am Schluss noch was Nettes dabei raus, dann darf man das als schönen Bonus nehmen. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein Blatt Papier, Malfarben, Pinsel und der oftmals bei Eltern verhasste Wasserbecher. Klar nervt es, wenn er umkippt. Ich kann aber auch von Anfang an davon ausgehen, dass er vermutlich umkippen wird und diesen vorausschauend zB. in eine Auflaufform stellen oder einfach genügend Tücher parat haben. Wasserfarben enden bei uns momentan meist so, dass auf dem Blatt Papier in Einheitsbraun herumgeschmiert wird. Gar nix Attraktives, aber die Kinder malen mit Begeisterung. Genauso auch mit den Sinneswannen. Egal ob mit Reis, Bohnen oder Eiswürfeln gefüllt. Die Kinder machen es nie so, wie ich es mir im Vorhinein ausmale. Sie finden ihren eigenen Weg damit zu spielen. Erst unlängst so geschehen bei den Eiswannen. Wie toll fand ich selbst die eingefrorenen Glasperlen und die kleinen Pinguine und Wale! Den Zwillingen waren die völlig wurscht, sie schütteten mit den Eiswürfeln herum und pantschten mit dem Wasser.
By the way: Ich bin immer noch begeistert 😀Die Twins pfeifen voll drauf: Glasperlen und Tierli werden beinhart ignoriert.
Gestern setzte ich spontan eine Idee um, die ich bei Instagram oder Pinterest gesehen habe. Meine zwei Helden raunzten gestern schon vormittags, kurz nach dem Schneeausflug nach dem TV. Ich habe dann einen Karton genommen und in den Deckel zwei Kreise eingezeichnet. Die Kinder durften mit Leim Wattepads reingeklebt und somit entstanden Schneemänner. Von mir bekamen die Schneemänner noch eine Karotte als Nase, einen Hut und gezeichnete Augen: Fertig.
Als die Zwillinge sahen, dass ich mit einem Stift die Augen zeichne, verlangten sie auch nach Farben. Habe dann beschlossen ihnen die Wasserfarben anzubieten. Es war mir egal, was dabei rauskommt. Sie hatten Freude am Kleben und an der anschliessenden Malerei.
Und siehe da, der eine Schneemann scheint schon dahinzuschmelzen, wobei hingegen der rechte noch recht gut in Schuss zu sein scheint 😉
Beide kippten übrigens den Wasserbecher um, aber da dieser in der Schachtel stand, war es halb so wild.
Macht’s es gut, mit oder ohne Bastelei, denn wirklich wichtig sind andere Dinge.
Bussi Baba
Eure Nanette
Wer uns auch mal in Aktion sehen möchte, darf uns auch auf Instagram oder Facebook folgen. Da poste ich auch immer die Entstehungsvideos von diversen Basteleien und Spielereien.
Wir haben uns zu Weihnachten bisher immer an die Familie angeschlossen. Das heisst, wir haben noch nie unser eigenes Fest ausgerichtet, sondern eine schöne Zeit bei den Eltern bzw. Schwiegereltern verbracht.
Das war diese Jahr auch so geplant, nur eben erstmals in Wien. Endlich meinen Papa und meine Geschwister wieder sehen. Den sehnlichsten Wunsch meines Vaters, nämlich dass unsere Kinder bei ihm im Haus herumhüpfen, erfüllen. Er ist einsam, seit meine Mama im Sommer gegangen ist.
Daraus wurde nichts. Die Coronamassnahmen machten es unmöglich, als Familie zu reisen. Klar, hätten wir es irgendwie auf Biegen und Brechen durchziehen können, das war für mich als Mama aber nicht stimmig. Als Einzelperson: JA, mit meiner kleinen Familie im Hintergrund: NEIN.
So verbrachte ich viele Tage mit Wut und Enttäuschung. Bis ich damit begann, mir darüber Gedanken zu machen, wie wir denn nun unser erstes eigenes Fest ausrichten könnten. Selber mit eigenen Ideen für das Leuchten in den Kinderaugen sorgen. Eine ausgesprochen liebreizende Aufgabe.
Da war mal unser Wichtel Loni, der uns die Vorweihnachtszeit versüsste. Eine Aufgabe, die mich als Mama natürlich auch forderte und in die ich mich anfangs auch ein bisschen zu sehr reinsteigerte, war ICH selbst wohl der allergrösste Loni-Fan. So nahm ich meine eigenen Ansprüche immer mehr raus: Loni steckte die Holzklammern zwar täglich auf das richtige Säckli in der Adventskalenderkiste, andere Wichtelüberraschungen fanden dann aber nur mehr alle 2-3 Tage statt: Etwas Süsses lag vor der Türe, eine in einem Briefchen verfasste Bitte die wir ihm erfüllen sollten, wie z.B. ein Christbäumchen für ihn zu basteln oder er liess es einfach mal schneien. Unglaublich dieser kleine Wicht.
Der Kerl kann es sogar schneien lassen. Fantastisch 😉
Apropos Christbaum, wie sollten wir die Sache mit dem Baum für unser Wohnzimmer lösen? So, wie ich es aus meiner eigenen Kindheit kannte?: Die Kinder sind am Weihnachtstag selber aus dem Haus, das Christkind bringt und schmückt den Baum und legt die Packerl drunter?
Bffff, das war mal keine Option, denn oberstes Gebot für den Weihnachtstag selber war: So wenig Stress wie möglich für uns Eltern zu kreieren. Und bei Wind und Wetter mit den Kindern aus dem Haus sein, ohne jegliche Option reingehen zu können bedeutet eindeutig: Stress! Sowohl für den, der die Kinder unterhalten darf, als auch für das vermeintliche Christkind, das in Windeseile alleine den Baum aufstellen und schmücken soll.
Somit schnappten wir am Wochenende vor Weihnachten den Bollerwagen, holten mit den Kindern ein Bäumchen und schmückten dieses abends gemeinsam. War das schön! Die Kinder hatten mindestens genau so viel Freude daran wie wir. Unser Christbaumschmuck bestand dieses Jahr vorausschauend aus lauter Teilchen, die auch am Boden fallen dürfen. Eine einzige Christbaumkugel aus Glas war dabei. Sie existiert nun nicht mehr. 😉
Die Bescherung fand vor dem Essen statt, wollten wir Erwachsenen schliesslich und endlich, das Selbige auch geniessen. So spielten mein Mann und seine Schwester kurz im Kinderzimmer mit den Kindern, während ich die Packerl unter den Baum legte, überall ein bisserl Glitzer verstreute, um danach mit einem Glöckchen zu läuten. Wir hatten natürlich vergessen eines zu besorgen. Das Handy musste spontan herhalten. Ich wünsche mir somit fürs nächste Jahr ein Christkindlglockerl. Das mit dem Glitzer ist ebenfalls eine Einbildung meinerseits. Das Christkind hinterlässt Glitzerspuren. War beim Abholen der Briefe, die die Kinder geschrieben haben schon so. Mein Mann verdrehte dazu auch schon mal die Augen. Das darf er auch. Ich verstehe das.
Die Kinder liefen den Glitzerspuren entlang zum Christbaum und …da waren sie, die leuchtenden Kinderaugen, die Weihnachten doch ausmachen.
Mein absolutes Lieblingsbild
Wir sangen dem Christkind als Dankeschön „Oh Tannenbaum“ und dann durften die Kinder beginnen die Geschenke auszupacken. Diese Freude, dieses kindliche Glück. Ich habe das ganz tief eingesaugt. Direkt in mein Herz hinein.
Wie wir das mit dem Essen gelöst haben? Auch hier galt es: Wie darf es möglichst stressfrei sein?
Da ich nicht gerne koche und schon gar nicht unter Stress, war auch ein Festmahl im herkömmlichen Sinne kein Thema. Ich überlegte kurz eine Sushiplatte zu ordern und für die Kinder ein schnelles Kindergericht zu zaubern, wir entschieden uns aber dann doch für Raclette. Kartoffeln kochen kann ich nämlich und den Käse in ein Schauferl zum Schmelzen legen auch.
Es war ein wundervoll bezaubernder Abend und ich würde, bis auf das Handyglöckchen alles wieder so machen, aber auch noch Platz für etwaige Veränderungen lassen wollen. Denn starre Traditionen arten mit den Jahren dann doch auch gerne in Stress aus, und das gilt es ja zu vermeiden.
Ich wünsche mir für Weihnachten 2021, ein Fest im Haus meines Papas mit all meinen Lieben in Wien, aber sollte es anders kommen, dann weiss ich, dass es an uns liegt, das Beste daraus zu machen.
Wie hast du gefeiert? Alles wie immer, oder doch auch irgendwie anders?
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Tja, was soll ich sagen, unsere Tochter hat einfach eine sehr aussergewöhlichen Geschmack. Jaja, keine Sorge, wir lassen sie eh, aber mit Glitzerballerinas im Wald, oder bei 10 Grad nur im Kleidchen raus, da erwische ich mich dabei, mehr auf cool zu tun, als es auch tatsächlich zu sein.
Das meiste Gewand unserer Kinder ist gebraucht. Wir erben 90% aller Kleider, denn Cousin und Cousine sind 6 bzw. knapp 4 Jahre alt und die befreundete Nachbarstochter trägt auch immer zu der einen oder anderen Kleiderfreude bei. Somit dürfen wir aus dem Vollen schöpfen und uns wirklich Unsummen an Fränkli sparen. Was für ein Segen!
Die erste erkennbare Vorliebe bei unserem Töchterl war die Farbe Pink. Nur nannte sie sie damals noch “Violett”, warum auch immer. Ein Griff zum falsch farbigen T-shirt und man vernahm sogleich ihr Stimmchen, das “Nei-violett” rief.
Also gut, ist ja eh herzig, dann eben das “violette” Shirt. Aus dem “violetten” Shirt wurde dann auch die “violette” Leggings, die “violetten” Socken und was weiss der Kuckuck , was noch alles. Ehrlich gesagt schon grenzwertig in meinen Augen, aber gut.
Mrs. Pink
Einzig wichtig sind ja eh nur die Schuhe. Da geht Komfort vor der Optik. Das ist ja sowieso klar. Alles andere wäre ja absurd. Oder so…
Ja und dann kam der Sack mit den Kleidern der Nachbarstochter.
Darin befanden sich Glitzerballerinas. Also nochmal, für diejenigen, die die Dringlichkeit dieser Aussage noch nicht so ganz kapiert haben: G-L-I-T-Z-E-R-B-A-L-L-E-R-I-N-A-S!!!
Seitdem steht kein Stein mehr auf dem anderen in Sachen ” Was zieht das Meiteli wohl heute an?”
Diese God damn f****** Ballerinas mussten IMMER sein. Egal, ob es in den Wald ging, egal ob es regnete, egal ob…egal, egal, egal.
“Ja, aber du wirst dir doch nicht von einer 3 jährigen…”
Haaaahahahahahahaa, dieser Satzanfang könnte von meinem kinderlosen ICH von vor 2017 stammen.
Doch, ich lasse mir viel zu viel von meinen Kinder sagen, denn die Diskussionen verliere ich meist. Diese finden bevorzugt in Situationen statt, in denen ich null, nada, nüsse, zero Nerven habe. Daher trug unsere Tochter den ganzen Sommer und Herbst über diese gottverdammten Ballerinas.
Ob uns das nicht manchmal peinlich war? Ja klar! In der Krippe stellten wir dann oft die Sneakers in der Garderobe zusätzlich zu den Ballerinas dazu. Meist trug unser Herzkind dann beim Abholen trotzdem die Prinzessinnenschuhe. Sehr zu unserer Genugtuung.
Zusätzlich zum Schuhdilemma, spitzte sich auch die Vorliebe für Kleider zu. Ich wollte meinem kleinen Mädchen gerne eine Freude machen und kaufte ihr ein, meiner Ansicht nach äusserst geschmacksbefreites Sommerkleidchen mit Einhörnern drauf. Aber ihre Vorliebe für, wie sie sie nannte: “Nashörner” war nun mal so gross, da darf man auch mal über die eigenen Vorstellungen hinwegsehen. Das Leuchten in ihren Augen gab mir recht! Sie liebte dieses Kleid und tut es immer noch.
Aber wehe, wenn dieses Ding in der Wäsche ist. Mehr brauche ich wohl nicht sagen…
Zum Glück gibt es als Plan B auch noch das pinkfarbene Kleidchen mit dem eingenähten Tüllröckchen. Dies alleine genügt jedoch nicht, da müssen noch der rosa Tüllrock, den Nonna ihr geschenkt hat drunter UND das Feenröckchen, das sie zum Geburtstag bekam auch noch. Eine Freude, bei jedem Gang aufs WC , das sag’ ich euch. Erinnert mich ein bisschen an die Kleider der Serie “Fackeln im Sturm”, aber mit dieser Aussage oute ich mich wohl mehr, schon über 40 zu sein, als dass jemand eine Ahnung hat, wo von ich spreche.
Kleid über Kleid über Kleid….und als i Tüpfel noch die Sonnenbrille. Ich schwöre, es war alles ihre Idee.
Unsere Tochter taucht also in der Krippe mit mindestens 2 Röckchen bzw. Kleidern auf, alles in allem entweder pink oder mit “Nashörnern” drauf gehalten und die Glitzerballerinas dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen.
Letztens meinte mein Mann, weisst du, das Mädchen in das unser Bub verschätzelet ist, ist immer so herzig und adrett angezogen.
“Herzig und adrett gekleidet” trifft es bei unserer Tochter dann eher doch nicht. Ein kunterbunter, äusserst liebreizender Paradiesvogel schon eher. Ja nu…
Unser Mädel weiss also ganz genau, was sie will, alle Schuhe die ich einfach so mitbrachte wurden angewidert verweigert , somit packten wir uns zusammen und gingen mit ihr ins Schuhgeschäft. Ja und dann sah sie neben den diversen Paar Schuhen, die ich ihr schmackhaft machen wollte die pinkfarbenen Leucht-Sneakers. Ich halte mich kurz: Sie trägt jetzt zum kunterbunten Nashornkleid, pinkfarbene Leuchtsneakers. Ich möchte mich dazu auch nicht weiter äussern.
Ja, ich würde sie oftmals sehr gerne in anderen Kleidern und Schuhe sehen, aber in Wahrheit: Ist es nicht egal?
Als sie einmal mit den Ballerinas im Schüttregen draussen war, fragte sie mich plötzlich nach anderen Schuhen und auch als sie meinte, sie müsse keine Leggings unter dem Kleidchen tragen, obwohl es nur 12 Grad draussen hatte, liess ich sie gewähren. Sie darf auch mal spüren, was es bedeutet, wenn einem kalt ist. Es dauerte jedoch länger, als erwartet und es war kaum zu ertragen, aber irgendwann fragte sie mich dann doch nach einer Hose.
NEIN keine Hose, NEIN keine Jacke! Spüren dürfen, wie sich 12 Grad anfühlen.
Es gibt so viele wirklich wichtige Dinge im Alltag mit Kindern, wo es keinerlei Spielraum für Diskussionen gibt. Da ist zum Beispiel das Verhalten im Strassenverkehr, oder der Umgang mit Tieren, oder, oder, oder…. da ist es doch auch mal schön, die Kinder bei weniger tragenden Themen wählen zu lassen.
Stört es MICH als Mama , oder stört es mich hauptsächlich, dass es eventuell andere stört?
Ist doch meistens so. Richtig unangenehm ist es einem dann ja eh nur, weil vielleicht die Eltern von dem adrett gekleideten Kind , oder die Krippenbetreuer vielleicht komisch von mir als Mama denken könnten…oder war es vielleicht sogar mein altes ICH, das genau so gedacht hatte? AUTSCH!
Blablablupp. Wie so oft, zahlt es sich aus, da ganz bei sich zu bleiben. Also ganz bei dem neuen Mama- Ich. Das alte, ahnungslose, kinderlose ICH hat sowieso Sendepause. Stille.
Und wie man es auch dreht und wendet: Die coolste Socke ist und bleibt sowieso unser Töchterl. Mit oder ohne Nashornkleid. Tschaka!
Wer hat noch so ein willensstarkes kleines Ding daheim? Alles Liebe Eure Nanette
Ihr kennt schon, was jetzt kommt: Ich freue mich immer so arg über Feedback. Schickt mir doch ein Herzerl oder kommentiert mein Dilemma hier unter dem Beitrag, oder auf Instagram oder Facebook. Würd’ mich riesig freuen. Ehrlich wahr.
Oder aber auch: Appartementferien: Von einem Haushalt zum anderen.
Wir haben es getan. Wir haben unseren kompletten Hausrat zusammengepackt, konnten diesen, verwunderlicher Weise in unserem Auto verstauen und sind in die Ferienwohnung der Familie meines Mannes gefahren.
Man muss vorwegnehmen: Letzten Herbst hatten wir diese Vorbereitungen ebenfalls getroffen und sind losgedüst , allerdings kamen wir bereits nach 3 Tagen wieder heim. Es war einfach nur unerträglich. Ganz, ganz schlechte Nächte in denen der eine Zwilling den anderen geweckt hat und das im ewigen PingPong bis früh morgens. Eltern die völlig gerädert Ausflüge mit ihren 2 Jähringen machen, die aber noch gar nicht die Ausdauer haben, mehr als 10 Minuten zufrieden zu sein. Ich war es ja auch nicht, war ja ausser müde, nur müde. Also wozu durchhalten? Nur um den gesellschaftlichen Ansprüchen zu genügen und erzählen zu können, wir wären eine Woche lang in den Bergen gewesen und es wäre ja sooo toll gewesen? Nope, wer mich kennt, weiss, das mache ich nicht mit. Also Übung abgebrochen und gut war es.
Nun , 1 Jahr später packten wir also wieder unsere sieben(tausenddreihundertfünfundvierzig) Sachen und alleine DAS war eine Challenge. Ferienwohnung heisst: Spielzeug muss mit, denn Regenwetter ist mitunter angesagt, Reisebettchen für die Kinder samt Bettzeug, damit sie nicht aus dem Stockbett fallen, Kleider für alle und damit meine ich wirklich ALLE Eventualitäten, Lieblingsteilchen wie Nuggis und Nuschis, ….ihr wisst was ich meine. Wir sind hier alle Profis. Ich spare mir eine detailliertere Ausführung.
Ich hatte ehrlich gesagt Bedenken. Mir steckte das letzte Jahr noch in den Knochen. Gleichzeitig möchten mein Mann und ich aber unbedingt Gefallen finden an der Ferienwohnung mit Kind und Kegel, da es doch ein wahrer Luxus ist und wir im Winter unseren Kindern den Wintersport ermöglichen wollen. Nebenbei bemerkt hat der Fleck dort oben auch im Sommer unglaublich tolle Dinge zu bieten.
Die Autofahrt verlief herrlich unkompliziert. Die KinderliederCD lief nur knappe 30 Minuten, dann schliefen die beiden Rabauken ein und wir konnten dieser akustischen Qual schnell ein Ende setzen.
In der Wohnung angekommen, erkundeten die Zwei interessiert das neue Domizil und mein Mann und ich begaben uns ins Schlafzimmer zur Besprechung der Schlafsituation. Für mich war es klar: Wir müssen die Gitterbettchen gar nicht mehr aufstellen und das Zimmer somit unbegehbar machen. Ich mache das obere Stockbettchen rausfallsicher und fertig ist die G’schicht. Mein Mann reichte allerdings ein Veto ein und somit bauten wir im unteren Bettchen eine Höhle und die Zwillinge schliefen zu zweit unten. Super! Ich war erleichtert, denn nun konnte ich in dem gemeinsamen Schlafzimmer wieder atmen. Mit den beiden zusätzlichen Gitterbettchen blieb mir im Vorjahr irgendwie die Luft weg. Bin dahingehend aber auch bisserl eigen.
Der Waldspielplatz vor der Tür spielte alle Stückeln und es war schön, als Familie hier zu sein.
Abends machten wir es uns in der Wohnung gemütlich und ich stand in der Küche und war mir sicher: Diesmal wird das gut. Ich spürte Freude, da zu sein. Was für eine Erleichterung.
Die Nacht war ganz gut und die Kinder liefen morgens ins Wohnzimmer, während mein Mann und ich uns noch 5 Minuten im Bett gönnten. Wir hörten sie spielen, bis es plötzlich ruhig wurde. Verdammt! Ich sprang aus dem Bett, stolperte gehetzt ins Wohnzimmer und erblickte sogleich mit Schnappatmung den Ort der Tat:
Die Kinder hatten sich meine Handtasche geschnappt, einen Lippenstift entdeckt und es sich mit eben diesem auf dem beige farbenden Spannteppich gemütlich gemacht.
Das darf doch nicht wahr sein! Dieser Teppich hat bereits zig Jahre , eine bemerkliche Anzahl junger Menschen mit Bier- und Weingelüsten, andere Kleinkinder und noch viel mehr am Buckel und wir sind keine 24 Stunden hier und hinterlassen nun diese Katastrophe?! Warum passiert das nicht an den 350 Tagen in unserer Wohnung oder bei meiner Familie in Wien? Da wäre es mir nicht so arg unangenehm!
Los ging das Googeln und Offerten einholen, beides bis dato nur semi erfolgreich. Die Flecken sind, nachdem wir mal selbst Hand angelegt haben nun nicht mehr ganz so farbprächtig, aber immer noch da. MIST!
So viel zu unserem Einstand.
Nach dem Desaster wollten wir alsbald das Haus verlassen um mal durchzuatmen und starteten los Richtung Bergbahn. Das heisst, wir mussten unsere Prinzessin mal davon überzeugen die blauen Wanderschuhe anzuziehen, anstatt der pinkfarbenen Leuchtsneakers und die Sache mit der Strumpfhose musste auch erst ausgefochten werden. Um es gleich Vorweg zu nehmen: Dieser Punkt ging zur Abwechslung mal an uns Eltern. Tschaka!
Das Haus zu verlassen gleicht momentan sowieso immer einem Katz und Maus Spiel. Kaum macht der eine Zwilling mit , rebelliert der andere und umgekehrt. Schweissgebadet sassen wir dann also eine gute Zeit später im Auto bzw. in der Gondel.
Bei der Mittelstation angekommen, offenbarte sich uns eine KugelbahnXXL. Wir kannten diese bereits aus dem letzten Jahr, doch diesmal war es kein Vergleich. Die Kinder liefen rauf und runter, stellten die Weichen für ihre Murmel und wir verbrachten eine gute Stunde an diesem Ort.
Dann ging es weiter auf die Terrasse eines Restaurants, das Laufräder zur Verfügung stellt und die Kinder radelten über Wippen und andere Obstacles. Wie die Grossen und mega stolz über ihr Gelingen.
Wow! So ein schöner Ausflug, so zufriedene, glückliche Kinder. Mein Herz ging auf!
Die Bergluft und die tollen Unternehmungen machten jedoch müde und als wir gegen 14.00 Uhr heimkamen bettelten sie nach dem Bett. Keine Chance sie wach zu behalten. Sie forderten unabdingbar ein Mittagsschlaferl ein.
Und so nahm das “Unglück” seinen Lauf.
Tolle Ausflüge + Mittagsschlaf = Bettruhe erst gegen 21.30 Uhr und als Bonus gibt es auch noch eine unruhige Nacht mit drauf. Mutti dankt!
Und was ist eigentlich mit mir? Mich macht die Bergluft auch müde und ich hätte abends einfach noch gerne ein Stündchen alleine mit meinem Mann verbracht. Auch wenn man vielleicht nur apathisch ins Handy glotzt oder Stumpfsinn im TV schaut.
Du meinst das sei egoistisch? Ja voll! Und das ist auch gut so und ich habe vor, mir diese Eigenschaft zu bewahren! Kann sie ja eh nur viel zu selten durchsetzen.
Mein Plan, zumindest eine Stunde abends durchschnaufen zu können scheiterte kläglich. Ich durfte ab 21.00 Uhr das Betterl der Kleinen nicht verlassen, sollte da hocken und warten, bis Ruhe einkehrt. Das gelang nur nicht, da die beiden sich gegenseitig aufschaukelten und es wahnsinnig witzig fanden. Ich dann irgendwann nicht mehr.
Mich machte das “Theater” wütend. Ich hinterfragte meine Mamaqualitäten, vermisste das Leben vor den Kindern und fühlte mich dem Ganzen einfach nicht gewachsen.
Hinzu kommt, dass mein Mann momentan nichts “darf”. Wenn er mich ablösen möchte, dann wird, egal ob bei Tag oder Nacht “Nei Mami” geschrien. Herrlich! Herrlich frustrierend für ihn UND für mich.
Also wer steht auf bei allen “Ich muss aufs WC”, “Wo ist mein Nuggi?”, ” Ich raunze mal zwanzig Minuten herum, sage aber nicht was ich habe” -Gelüsten? Meist ICH. Sehr oft rappelt sich mein Mann zuerst auf, da aber Sekunden später trotzdem noch nach mir verlangt wird, stehen wir eben beide am Bett der Kinder. Wie die Deppen.
Da hat man einen so wundervollen Mann, der wirklich alle Aufgaben mit einem teilt und was ist? “NEI MAMI” Ich raste aus!
Nichts desto Trotz: Wir erlebten täglich eine ganz tollen Zeit als Familie: Am Berg mit der Kugelbahn und dem Veloparcours, am Spielplatz mit dem Bächli und den Schleusen zum Wasserstauen, die eindrückliche Zugfahrt mit der Rhätischen Bahn nach St. Moritz und mein Highlight: Die Sommerrodelbahn.
Wenn ich keine Selfies mache, bin ich auf keinem einzigen Familienfoto drauf. Wer kennts? 😀
Mein Gott, das Kinderlachen, als wir die Bahn runtersausten, höre ich immer noch in meinen Ohren.
Was ist es also, das mich so zwiegespalten über diesen Urlaub fühlen lässt?
Urlaub in der Ferienwohnung heisst: Auch hier ist ein Haushalt zu führen, auch hier krieche ich nach jedem Essen unter dem Esstisch herum um das Chaos zu minimieren oder noch besser zu eliminieren und auch hier läuft der Geschirrspüler mit der Waschmaschine um die Wette. Dinge, die ich daheim schon als unglaublich mühsam und nervig empfinde, holen mich in den Ferien also auch ein. Finde den Fehler.
“Was nehmen wir für unterwegs zum Essen mit?” “Was kochen wir abends?” Und am Ende der Woche steht noch das Räumen der Wohnung an. Hier bin ich wieder bei den sieben(tausenddreihundertfünfundvierzig) Sachen, die wieder zurück ins Auto müssen, inklusive einem Berg schmutziger Bettwäsche und dann muss die Wohnung natürlich tiptop gereinigt werden, damit die nächsten Familienmitglieder in eine schöne Ferienwoche starten können. Nebenbei springen zwei übermütige Zwergerl herum und schalten einem den Staubsauger immer wieder aus, oder heulen, weil man ihr geliebtes Höhlenbettchen abbaut.
Mit Urlaubsfeeling oder Erholung hat das nur wenig zu tun und genau da liegt bei mir der Hund begraben.
Ich habe Zeit meines Lebens Urlaub mit ICH-Zeit und Erholung assoziiert. Ich denke es wird Zeit, diese Assoziation nun umzuwandeln. Ferien mit Kindern sind für uns momentan nicht entspannt, dafür aber aufregend, voller 1. Male, voller Kinderlachen, voller Abenteuer.
Auch ist es nicht angebracht sich zu vergleichen. Für die einen sind Appartementurlaube DIE ultimativen Ferien mit Kindern, für uns eben nicht. Muss es auch nicht sein.
Ich darf so fühlen. Daran ist nichts falsch.
Und du darfst das auch! Ich habe das Gefühl, kaum jemand traut sich darüber zu reden, wenn mal etwas nicht nach Schema läuft. Jeder erzählt von den “Ach so tollen Ferien mit Kindern”, aber vielleicht empfindet es gerade mal jede zweite wirklich so. Die tollen Fotos haben wir alle und auch ich zeige diese gerne. Aber ich rede auch gerne darüber, wie es sich abseits der gelungenen Bilder abgespielt hat und tue das nicht erst, wenn das Gegenüber die Hose runter gelassen hat.
Jammern hilft niemandem weiter, aber ein bisschen mehr Ehrlichkeit schadet doch auch nicht.
Fazit:
Urlaub in der Ferienwohnung ist für mich ein erfreulicher Tapetenwechsel, nicht mehr aber auch nicht weniger. Und diese Ansicht darf mir ab sofort helfen die weiteren Urlaube schon im Vorfeld besser einordnen zu können und die Erwartungen anders zu polen als bisher.
Somit: Ich freue mich auf einen erneuten TAPETENWECHSEL im Winter, freue mich auf das erste richtige Schneeerlebnis mit den Kindern und spare gleichzeitig mal ein bisschen, damit vielleicht auch mal ein Familienhotel-Urlaub drin ist, ohne kochen und putzen.
Erzähl mal, wie läuft das bei euch?
Ferien mit Kindern im Appartement: TOP oder FLOP?
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Jössas, fast hätte ich vergessen den Abreisetag zu erwähnen, aber was da alles passiert ist, da bedarf es eines eigenen Beitrages. Wo finde ich hier diesen Smiley der die Augen in alle Richtungen verdreht?!
Stay tuned!
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Die haben mich bis vor Kurzem ehrlich gesagt nur einen Augenverdreher gekostet. Ist doch völlig übertrieben und voll nicht notwendig. Der gute alte Gugelhupf reicht doch völlig!! Das unterschreibe ich, nebenbei bemerkt immer noch.
Nun, …da ich weder Gugelhupf noch Mottokuchen zusammenbring, war da wohl auch eine kleine Prise Neid vorhanden, denn alles, was einen bei anderen so arg aufregt, hat ja dann doch meist den Ursprung bei einem selber. Oder?
Aber ich schweife ab: Jetzt stand also der 3.Geburtstag der Twins an und ich genoss es, dass sie erstmals realisierten, was da nun bald stattfinden würde: „Mami, Happy Juju singen und Kerzen ausblasen!“ Gott, wie ich mich freute! Ich freute mich auf das Leuchten in den Augen und wollte ihnen nun sooo gern einen besonderen Kuchen machen! Ha! Aber was soll man tun, wenn man das Backtalent nicht gepachtet hat?!
Wer nicht backen kann- der dekoriert! Tschaka! Einfaches Schokokuchenrezept, Masse aufs Blech und der Rest ist Deko, und das kann ich!
Eine Seite „Bagger-Baustelle“, die andere Seite „Rosarote Einhornwelt“.
Das hat echt Spass gemacht und ich reihe mich hiermit in die Schublade der Mottokuchenmütter ein. Wer hätte das gedacht?!
Selbstverständlich gab es auch eine Panne! Ich hatte viel zu wenig Masse für ein ganzes Blech und der Kuchen wurde viel zu dünn. Frei nach dem Motto: „Muass da wurscht sein“, hab ich halt einfach noch ein paar Muffins dazugemacht und alles war gut. By the way: Der Schokokuchen, war trotz der Panne mega gut und watscheneinfach. Wer möchte das Rezept?!
Nachtrag:
“Den watscheneinfachen Kuchen, backe ich auch für die Geburtstagsfeier in der Krippe. Ist ja keine Sache”, so war der Plan.
Wäre ja tatsächlich keine Sache, wenn man den Kuchen dann auch rechtzeitig aus dem Ofen nimmt. Verdämmt!!
Schadensbegrenzung war angesagt. Rand wegschneiden und mit Smarties kaschieren. Die schmecken den Kids ja dann auf alle Fälle.
Und somit schliesse ich mit den Worten, mit denen ich begonnen habe:
Wer nicht backen kann, der dekoriert!
Wer schlaue Sprüche klopft, darf sich dann auch damit auseinander setzen, wenn sie Realität werden. 😀
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Seit Jahren mache ich mir schon Gedanken zu diesem Thema. Wie wird es sein, wenn meine Eltern einmal gehen. Wie kann ich mich auf diesen Moment vorbereiten? Was kann ich tun, damit es dann leichter ist? Ich fand auf keine dieser Fragen eine Antwort. Ich hatte keine Ahnung wie es werden würde und spürte einfach nur eine lähmende Angst beim Gedanken an diesenTag. Doch weiss ich jetzt, dass es so ganz anders ist, als erwartet.
Meine Familie und ich mussten vor Kurzem meine Mama gehen lassen. Der grösste und schmerzhafteste Verlust, den ich je erleben musste und über den ich mir im Vorfeld schon so viele Gedanken machte ist ur plötzlich da. Kann es das geben? Kann das wirklich wahr sein?
Der Verlust ist gut zwei Wochen her und die letzten beiden Fragen begleiten mich immer noch und werden vermutlich auch noch lange an meiner Seite sein.
Meine Trauer, mein Realisieren kommt in Wellen. Dazwischen funktioniere ich. Und das ziemlich gut. Manchmal sogar so gut, dass ich dazu neige ein komisches Gefühl dabei zu haben. «Darf ich denn auch lachen?» «Darf ich denn normal weiter funktionieren?» «Darf ich mich auch in der Öffentlichkeit zu diesem Thema äussern?»
JA! Alles darf sein, es gibt kein «Richtig» oder «Falsch» und in Situationen die uns absolut neu sind, schon gar nicht. In Filmen sieht man Menschen, die aus dem Weinen nicht mehr rausfinden. Lautes Schluchzen, ein sich Verlieren, ein sich Verkriechen und Verstecken…. Das KANN ein Weg sein, mit Trauer umzugehen, aber es ist in der jetzigen Situation nur ein Teil MEINES Weges.
«…und jetzt hast du Flügel und alles ist leicht», ist der Spruch, den ich auf die Schleife unseres Trauergestecks drucken ließ. Und ich bin überzeugt davon, dass dem auch wirklich so ist. Die Seele meiner Mama erfreut sich der neuen Möglichkeiten. Von nichts und niemandem wird sie zurückgehalten, sie kann sich nun, frei von ihrem kranken Körper entfalten und aufleben. Nicht hier bei uns auf der Erde, an einem anderen Ort, an dem wir uns hoffentlich wiedersehen werden.
Ich habe es mir in Bezug auf das Mamasein auf die Fahne geschrieben ehrlich zu sein. Alles auszusprechen was so manche Mama vielleicht nicht auszusprechen wagt, weil eine gute Mama nun mal nie überfordert ist, eine gute Mama immer alles im Griff hat…blablablub. Ihr wisst, was für gesellschaftlichen Schrott ich meine.
Nun, beim Thema Trauer habe ich gespürt, wie ich mich damit verstecken wollte. Ich wollte niemanden damit runterziehen. Diverse Räume nicht mit meiner Trauer fluten. Und mich vermutlich auch nicht so zeigen. “Ich bereichere doch nur mit meiner Fröhlichkeit”, auch so ein Glaubenssatz, den ich an dieser Stelle verabschieden möchte.
Und dann sagte man mir: «Mach das bitte nicht. Füge dich nicht dem vermeintlichen Tabu, denn auch das will in die Welt getragen werde.» Danke Mirjana <3
Und es stimmt. Jeder von uns wird Trauer auf irgendeine Art und Weise einmal erleben und jeder darf anders damit umgehen. Ich habe in den letzten Wochen geweint, gelacht, funktioniert, mich ohnmächtig gefühlt, sicher auch verdrängt und ganz oft war ich einfach nur wie immer. Ich freute mich über Alltagssituationen, war dankbar, wenn man ganz normal mit mir geredet hat. Habe es genossen auch mal einen Scherz anzubringen…. ich habe Normalität genossen. Oftmals spürte ich die Blicke der anderen. Beobachtende, unsichere Blicke. Genau solche Blicke, wie sie im umgekehrten Falle auch von mir da gewesen wären.
Wir sind doch allesamt mit solchen Situationen überfordert und wissen nicht, was wir tun sollen. Wie wir reagieren sollen. Und das ist in Ordnung. Solange wir nicht urteilen, ist das alles in Ordnung. Und damit meine ich auch, sich selbst nicht zu verurteilen. Ich habe dies nicht getan, aber war doch ab und zu mal nahe dran zu hinterfragen, ob das denn normal sei, so zu funktionieren? Und ich kam zum Schluss, dass es das für mich ist. Solange ich aufhöre zu verdrängen, und auch die tiefe Trauer zulasse, die immer wieder wie eine Welle über mich kommt, solange darf ich auch den Alltag geniessen und mich der Normalität erfreuen. Das fühlt sich für MICH richtig an.
Momentan, nachdem ich nach der Verabschiedung meiner Mama Wien wieder verlassen musste, befinde ich mich in einem Wellental. Schwere liegt über und in mir und ich realisiere. Ich realisiere den Verlust meiner Mama. “Eine Mama geht immer zu früh” Es tut weh. Ich weiss, dass es für sie eine Erlösung ist, doch mein Vater ist nun alleine. Ich möchte meine Geschwister dabei unterstützen für meinen Vater da zu sein. Ohnmacht macht sich immer wieder breit. Doch ich weiss, dass diese Welle vielleicht schon morgen wieder den Wellenberg erreicht, ans Licht kommt und ich mich leichter fühlen werde dürfen. Bis die Welle wieder bricht und die Trauer wieder Einkehr halten darf. Ich bemühe mich, alles zuzulassen, möglichst wenig zu verdrängen. Sowohl die Trauer, als auch die Fröhlichkeit.
Gut und Böse, Schwarz und Weiss, Trauer und Freude …das eine braucht das andere. Es ist gut so, wie es ist.
Mama, ich liebe dich…immer. Mama, du bist bei uns…immer!
Patsch, da war sie die Frage, der Fragen, die mich in erster Linie mal nachdenken liess. Aber auch dies half nix. Mir wollte einfach nichts einfallen.
“Kann denn das sein? War ich ein so unscheinbares Kind, konnte ich etwa nichts gut oder leidet mein Hirn eventuell an Demenz” …waren nur einige meiner Gedanken dazu.
Ausserdem erwischte ich mich dabei, Dinge finden zu wollen, die sich gut vorzeigen lassen. Die der Verstand gut greifen kann. So wie: “Ich konnte gut singen, ich war gut in dieser oder jener Sportart, ich …”, was weiss der Himmel was ich mir da noch erhofft hatte. Aber eh egal. Denn mir wollte immer noch nichts einfallen.
Und dann ZACK, war es da, ein Gefühl das mich richtig glücklich machte als Kind: schwimmen, spielen, tauchen, springen…im WASSER.
Ich war damals als Kind im Schwimmbad stundenlang im Wasser. Ich sprang, tauchte, spielte … und war dabei so unsagbar glücklich. Meine Mutter musste mich regelrecht aus dem Wasser zwingen, wenn die Lippen dann schon zu blau waren. Kaum spürte ich aber , dass ich sie überzeugen konnte, dass ich mich genug aufgewärmt hätte, war ich auch schon wieder drin im Wasser.
Somit hatte ich etwas gefunden. Voll nichts Vorzeigbares, aber etwas, das beim Gedanken daran immer noch ein Glücksgefühl in mir auslöst. Herrlich!
Wisst ihr, was daraus geworden ist?
Zuerst mal ein Teenager, der sich nicht wohl in seinem Körper fühlte, der sich jahrelang als zu dick empfand, obwohl dem gar nicht so war, was Fotos von damals bezeugen. Aus dem vermeintlich zu rundlichen Teenie wurde eine junge Frau, die sich immer noch nicht wohl fühlte im Bikini und selbst als ich zum Sport fand und im Nachhinein gesehen eine super Figur hatte, versteckte ich mich gerne in den knielangen Surfershorts.
Tja und wenn ich behaupte, dass sich das Phänomen “Den Ist-Zustand nicht zu schätzen zu wissen, um dann Jahre später Fotos zu sehen und sich eh als recht ansehnlich zu empfinden” Geschichte sei, der irrt sich. Ich kann das immer noch sehr gut, auch wenn mir die Meinung anderer zumindest in diesem Punkt, trotz meiner aktuell vermehrten Rundungen nicht mehr gaaaanz so wichtig ist.
Aber ich schweife ab. Durch dieses “Entsprechen wollen” nahm ich mir die Freude am Wasser. Ich ging nicht mehr schwimmen und somit ZACK- AUS VORBEI.
Und auch jetzt gibt es solche Momente, in denen mein erster Impuls schreit: Komm spring ins Wasser, pfeif drauf, ob du ein Handtuch dabei hast, pfeif drauf, welche Verabredung du nachher noch hast und ob du dann eine scheiss Frisur oder Pandaaugen von der verschmierten Wimperntusche hast. SPRING doch einfach und geniesse statt zu entsprechen. SPRIIIIING!
Wie oft habe ich es NICHT getan? Ich kann euch in der Sekunde zwei stichfeste Situationen nennen, in denen ich es heute noch bereue, nicht gesprungen zu sein. Was ein klares Zeichen ist, dass es noch viele weitere Begebenheiten mehr gibt.
Eine davon war übrigens vor ziemlich genau zwei Jahren. Unsere standesamtliche Hochzeit. Nur die Trauzeugen, mein Mann und ich im Zwirn in einem Seerestaurant direkt am Zürisee. 36 Grad im Schatten. Der Impuls war da: Rauf auf das Geländer und ZACK rein ins kühle Nass. Aber der Verstand bremste uns aus. “Wie trocknen wir uns dann ab?” , ” Uns nimmt so nass kein Taxi mehr mit”, “Der schöne teure Anzug”
Juli 2018 Danke @Airtime Photography
SPRIIIIIIIIIIIINGT doch einfach! Gopferdelli nomal!
Also manchmal ist der liebe Verstand ja eigentlich nichts anderes als eine Spassbremse. Schwersten entbehrlich, wenn ihr mich fragt.
Ich versuche in letzter Zeit vermehrt auf solche Impulse zu achten. Oftmals haben diese ja überhaupt gar keine Chance mehr an die Oberfläche zu kommen, schon werden sie von unserer Vernunft ausgebremst.
Sind oft nur klitzekleine Kleinigkeiten. Heute war ich z.B. schwimmen und bin wie damals als kleines Mädchen, wie ein Delfin immer aufgetaucht-runtergetaucht-aufgetaucht-glückselig gelächelt-abgetaucht. Ziemlich lang. Eine Frau sagte dann zu mir: Sie sind ja wie ein Fisch!
Jop, ein sehr glücklicher Fisch mit verschmieren Pandaaugen und einem glückseligen Lächeln im Gesicht.
Vermutlich werde ich eher früher als später unseren Zwillingen peinlich sein, aber das nehme ich in Kauf, denn ich versuche ihnen immer öfter auch mal vorzuleben, dass man das machen darf, was einen glücklich macht.
Lasst uns doch immer öfter mal auf Konventionen pfeifen. Kleine Schritte. Nur für uns selbst. Also ich übe das mal, habe zum Beispiel letztens mit unserem Buben am Arm im Regen getanzt. Was sich die Nachbarn dachten? Ist mir doch schnurz. Hatte ausserdem ein Kind am Arm, da sieht die Gesellschaft ja dann Vieles anders, als wenn man sich allein als Erwachsener tanzend in den Regen begibt. Komische Welt. Ehrlich wahr!
Ich gebe nun die Frage an dich weiter:
Was waren die Dinge, die dich als Kind ganz unabhängig von anderen Personen glücklich gemacht haben?
Und falls du Antworten findest: Tust du es noch?
Das darfst du nur für dich beantworten oder aber auch hier in den Kommentaren, auf Facebook oder Instagram. Würd’ mich wahnsinnig freuen, von dir zu lesen.
Autoritär, antiautoritär, laissez-fair, bedürfnisorientiert…..Na? Ist da etwas dabei für dich?
Oder fragst du dich gerade eher, in welchem Erziehungsstil ICH meine Kinder erziehe, wenn ich schon einen Beitrag darüber verfasse?!
Meine eindeutige Antwort ist: Keine Ahnung! Spielt das denn wirklich eine Rolle? Muss man denn immer alles benennen und irgendwo einordnen? Mich nervt das ehrlich gesagt. Hier gibt es Studien zum Thema “Medienkonsum”, da gibt es Beiträge zum Thema „Gesunde Ernährung“ und überall gibt es die „Schlaumeierfraktion“, die sowieso alles besser weiss und dies auch bei jeder Gelegenheit ungefragt kundtun muss.
Ich entscheide mich für:
Bauchgefühl: ON & Gesellschaftliche Normen: OFF
Oder ganz unaufgeregt: HERZENSERZIEHUNG
Wann haben wir eigentlich verlernt, auf unsere Intuition zu hören? Seit wann geben wir mehr auf Studien und Ratgeber, als auf unser Elternherz zu hören? Der Verfasser einer Studie kennt unser Kind nicht, aber du und ich: Wir kennen unsere Kinder nicht nur, nein wir lieben unsere Kinder durch und durch.
Studien und Ratgeber sind gut um unseren Verstand zu füttern, das kann ab und zu ganz gut tun, aber das kann niemals die Essenz ersetzen: Unser Herz, unsere Seele.
Ob ich das tatsächlich immer so einfach umsetzen kann, wie das hier Geschriebene klingt? Nein! Aber ich bin auf dem Weg. Mal kreuzt mich ein grösserer Stein, über den ich ungeschickt drüberkraxel, mal kicke ich mit links kleinere Steine weg und manchmal wird es so eng, dass ich meine, nicht weiterzukommen. Aber ich bin in Bewegung und versuche dabei immer und immer mehr auf mein Herz zu hören.
Wie siehst du das? Erwischt du dich auch immer wieder mal, eher nach einer “Norm” zu handeln, als von deinem tiefsten Urvertrauen aus?
Es steckt einfach zu tief in uns drin. Von klein auf eingetrichterte Glaubenssätze sind da am Werk. Aber wenn man es sich mal bewusst gemacht hat, dann ist der erste Schritt schon getan. Wir machen nämlich alle einen wunderbaren Mamajob! Ehrlich wahr!
Alles, alles Liebe
Eure Nanette
Wie immer, möchte ich erwähnen, dass ich durch euer Feedback wachsen darf. Das darf ein “Gefällt mir” oder ein “Herzerl” sein, oder gerne auch ein Kommentar. Ohne jegliches Feedback, scheine ich ins Leere zu schreiben. Das ist natürlich auch in Ordnung, aber mehr Freude bereitet es mir, etwas von euch zurückzubekommen. Das darf übrigens auch ein “Daumen nach unten ” sein. Setze mich auch gerne mit negativer Kritik auseinander.
“Voll nicht.” “Sehr unverantwortlich.” “Sieht man doch, wie die Zahlen wieder raufgehen, nachdem die Grenzen geöffnet wurden.” “Schau sie dir an, alle reisen sie jetzt z.B. nach Serbien, kommen zurück und stecken uns verantwortungsvoll Daheimgebliebene an…”
Hast du schon mal zumindest ansatzweise in die Richtung gedacht? Also ich schon.
Aber dann ist man vielleicht selber mal in der Situation, etwas zu tun, was man unter normalen Umständen vermutlich nicht anstreben würde.
–> Reisen zu Coronazeiten
Aber von Anfang an:
Der Lockdown ging an uns glimpflich vorüber, unsere Zwillinge mussten noch nicht beschult werden, somit waren wir vormittags meist alleine auf irgend einem kleinen Quartierspielplatz und nachmittags tobte ich mich daheim basteltechnisch mit ihnen aus. Wer hätte das gedacht?! Ich und basteln. Konnte es selbst kaum glauben.
Für meinen Mann änderte sich zumindest im Tagesablauf kaum etwas, er arbeitete normal weiter, nur einmal in der Woche blieb er daheim bei den Kindern, damit ich zur Abwechslung mal konzentriert das Homeschooling für meine Schüler vorbereiten konnte.
Wir hörten kaum mehr Nachrichten und holten uns die Informationen lediglich nach den Sitzungen des Bundesrates. Somit wussten wir, was wir wissen mussten und die restliche Panikmache liessen wir aus. Das tat gut. Denn mulmig war einem natürlich schon, kennt man ja nicht, man ist nicht Pandemie erprobt. Aber die Angst schaffte es nicht, uns den Atem zu nehmen.
Ich gehöre sowieso zu den, als sehr gerne als “naiv und uninformiert” abgestempelten Menschen. Aber ganz ehrlich. Was bringt es mir, tagtäglich die Fallzahlen zu studieren?! Ich lade die Panik ein und heisse die Angst willkommen, aber weiter bringt mich dieses Wissen nicht. Da bleibe ich sehr gerne weiter “naiv und uninformiert”. Immer und immer wieder werde ich mich dafür entscheiden.
Eine Sache machte mir jedoch extrem zu schaffen: Meine in Wien lebenden Eltern.
Sie sind beide über achtzig Jahre alt und kurz vor dem Lockdown wurde mein Papa an der Hüfte operiert. Alles verlief soweit gut, so gut es halt laufen kann in diesem Alter. Frisch operiert und mit schweren und langanhaltenden Nachwirkungen der Narkose lag er dann abgeschottet im Spital. Nicht schön. Und daheim meine Mama voller Sorge und von dem Unwissen wie es weiter gehen soll extrem geschwächt. Wie soll sie mit ihren nicht einmal 50kg meinem grossen, schweren Papa helfen, wenn er nach Hause kommt? Wie soll das alles weitergehen?
Meine Geschwister kümmerten sich rührend und organisierten unter anderem eine 24h Hilfe. In Zeiten von Grenzschliessungen eine gar nicht so einfache Sache. Diese Tatsache half mir enorm, trotzdem schottete ich mich ziemlich ab, verliess den Familienchat, da ich es nicht ertragen konnte, so weit entfernt zu sein, nichts tun zu können, aber mitzubekommen wie es meinen Eltern immer schlechter ging. Ich empfand eine Art Ohnmacht und die Angst, nicht zu ihnen zu können, sollte es nötig sein lähmte mich.
Der Lockdown wurde verlängert und es war schnell klar, dass unser Osterbesuch nicht stattfinden wird und jetzt komme ich endlich auf den Punkt:
In diesem Moment war ganz klar, ich mache es möglich, dass meine Eltern ihre Enkel sehen können und zwar so bald wie nur möglich.
Und so kam es, dass wir letzte Woche nach Wien reisten. Eine Reise, die ich wohl unter anderen Umständen nicht angestrebt hätte, aber eine Reise die mich im Nachhinein gesehen, sehr sehr glücklich stimmt.
Meinen Eltern geht es den Umständen entsprechend und es war magisch zu sehen, wie vor allem meine Mutter aufblühte, als wir alle gemeinsam unsere pensioniertes Pferchen “Askja” besuchten. Wer hätte das gedacht: Meine Eltern mitsamt unseren Kindern bei Askja. Da ging mir das Herz aber sowas von auf.
Meine Geschwister, die mit meinen Kindern in genau den Park gingen, in dem schon ich mit meinem Opa damals Enten gefüttert und mich am Spielplatz ausgetobt habe und währenddessen durften mein Mann und ich ein Frühstück an einem meiner Lieblingsplatzerl in Wien geniessen. Zeit nur für uns zwei. Das gab es zuletzt mal irgendwann im Februar und wann es wieder möglich sein wird, ist mehr als fraglich.
Ich bin sehr froh, diese Reise gemacht zu haben und würde mich immer wieder dafür entscheiden. Romantik kommt nicht auf, bei der Maskentragerei, dem Abstandhalten und den vielen anderen Massnahmen, die wir achtsam befolgt haben, aber mein Herz wurde unzählige Male erwärmt, dafür bin ich sehr, sehr dankbar.
Was ich mir ausserdem mitnehme? Lieber mal nachfragen, statt sofort zu urteilen. Klar wird es schwarze Schafe geben, die bis zum letztmöglichen Tag ihre Ferien in einem “Listenland” verbringen und am nächsten Tag ins Büro gehen und ihre Kinder in die Schule schicken, aber es gibt eben auch die anderen und die gilt es, nicht über einen Kamm zu scheren.
Besagte “Länderliste” wurden übrigens erst am Tag vor unserem Abflug erstellt. Österreich stand nicht drauf, aber auch wenn…ich wäre geflogen und hätte die Quarantänebedingungen danach in Kauf genommen.
Wie hättest du gehandelt?
Alles Liebe
Eure Nanette
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Unser Motto zum Thema Spielzeug : Weniger ist mehr, denn es vermehrt sich nach jeder Feierlichkeit eh von selbst und die Menge nimmt ungeahnte Dimensionen an.
Wenn ich mich im Bekanntenkreis so umsehe, dann scheinen wir tatsächlich eher wenig Zeug zu haben, aber trotzdem-das Wohnzimmer füllt sich und füllt sich und füllt sich.
Ob die Zwillinge kein Kinderzimmer haben?! Doch, doch… jeder sein eigenes sogar. Aber gespielt wird halt am liebsten in der Nähe von Mami und Papi. Wer kennt‘s?
Schon ziemlich früh, habe ich also damit angefangen, Spielzeug, das momentan nicht mehr auf der individuellen “Besthits- Liste” der Zwillinge steht, für einige Zeit lang wegzuräumen. Hat man ja auch schon mal wo gehört, dass dies sinnvoll sei.
Bei uns passierte es mehr aus Pragmatismus heraus: GEBT UNS UNSER WOHNZIMMER WIEDER ZURÜCK! Diesen Kampf haben wir trotz der Wegräumaktion selbstverständlich haushoch verloren, aber was ich sagen will: Räumt man das versteckte Teil dann nach ein paar Wochen, oder Monaten wieder hervor, erlebt es einen zweiten Frühling.
Gestern so geschehen mit unserem Indoorzelt. Das war sooooo schön! Wie die aufgescheuchten Hühner liefen sie umher. „Mami chum mit, Papi lueg!“ (sie versuchen sich mehrheitlich im Switzerdütsch) Zu viert mussten wir gestern Abend in dem kleinen Ding drin liegen und auch heute Morgen war es DAS Highlight. Wo es steht? In einem der Kinderzimmer! Yessss!
Das mit dem Wegräumen, mache ich übrigens auch mit Spielzeug, das MIR am Hammer geht und (Die perfekten Mütter nehmen an dieser Stelle bitte schnell einen Stein in die Hand um ihn in Kürze nach mir zu werfen) mit Büchern…ja, ich verstecke auch Bücher. Aber das hatten wir ja schon mal. Ich krame euch den Blogbeitrag dazu hervor und hänge ihn euch unten dran.
Hier meine vier
>Was ich bereits durch Erfahrung lernen durfte “Gscheitwaschltipps”<
Eben: Spielzeuge immer wieder mal wegräumen und ihnen nach einiger Zeit einen zweiten Frühling bescheren.
Puzzles…all die verdammten Puzzles und Memories: Räume niemals mehr als zwei davon her und räume diese nach getanem Spiel auch gleich wieder weg. Gleich=sofort=augenblicklich!!
Bastelscheren: Hörst du auch gerade die Stimmen “Die Kinder sollen am besten immer Zugang zur Kreativität haben, stellt ihnen Materialien zur freien Verfügung” ..ähä…genau….fällt ein neuer Haarschnitt dann auch unter kreativ?! Dann bitte lieber unkreativ.
Und dann muss ich doch nochmal das Ding mit den Büchern erwähnen. Ich schneide mir nun vermutlich ins eigene Fleisch, sollte ich jemals den Schweizer Pass beantragen, ABER der Schweizer Nationalheld für Kinder namens GLOBI….also…nein…so ein komischer Vogel, mehr als nur unsympathisch, wenn ihr mich fragt. Aber gut, die Kinder lieben ihn-sehr sogar-somit liest man diverse Globibücher rauf und runter vor, bis dann aber schlussendlich ein Buch auftaucht mit der “GLOBINE” als Titelheldin. Schon nach der ersten Vorlesesession ist glasklar: Dieses Buch MUSS verschwinden! Falls es jemand mal suchen sollte: Es liegt nun irgendwo in den Untiefen des Abstellraumes und ich gebe es zu, es liegt da nicht alleine. Der gute alte “PapaMoll” darf sich auch immer wieder dazugesellen, wenn ich ihn einfach nicht mehr ertragen kann.
Ah und bevor ich es vergesse. Falls du zu denen gehörst, die nun noch immer einen Stein in der Hand haben: Dies wäre die Stelle, an der es wohl am passendsten wäre, diesen auch wirklich zu werfen. Es ist mir egal….ich weiche aus, oder fange ihn und werfe zurück. Und ich sage euch eines, ihr perfekten Mütter da draussen: Ich treffe! Denn: Vermeintlich perfekt sein ist auch keine Lösung. 😉
Irgendwer: “Das Engelslöckchen habt ihr sicher für das Babyalbum abgeschnitten, oder?!” – Ich: “Nope” Anfängerfehler! Ich weiss!
Hier mein oben erwähnter Artikel zum Thema: Kinderbücher verstecken ääähhh vorlesen 😉
Na, was meinst du dazu? Gehörst du zur Fraktion: “Der hau ich einen Stein am Schädel”, oder bist du auf meiner Seite? 😉
Hinterlasse mir doch ein Kommentar hier direkt unter dem Beitrag, oder auch auf Facebook bzw. Instagram. Das wäre mega!
Du folgst meinem “Zwillingszirkus” noch gar nicht auf Instagram oder Facebook?! Ja sag’ du mir…es wird Zeit! Vor allem in meinen Instagram-Stories gebe ich immer wieder Einblicke in unseren Zwillingszirkus-Alltag.
Wenn sich die Zwillinge mal alleine beschäftigen, atme ich normalerweise einfach kurz tief durch und kümmere mich um den Haushalt oder setze mich auch mal nur mit einem Kaffeetscherl aufs Sofa.
Aber NIEMALS ohne die Geräuschkulisse ausser Acht zu lassen. Hört ihr?!-NIEMALS!!! Man kennt ja seine Pappenheimer.
Ja und dann kommt es. Nach einer relativ lang anwährenden Stille höre ich ein Geräusch, das ganz klar „Renn los und versuche das Ausmaß des Chaos in Grenzen zu halten!!“ schreit. Ich also los und was sehe ich?! Der Schuhschrank. Es ist wiedermal der Schuhschrank in ziemlich weit vorgeschrittenem Stadium ausgeräumt.
Ich atme tief durch und will mich schon aufregen…., aber ist es das wert?! Habe mich in diesem Fall für ein „Nein“ entschieden. Wir haben dann gemeinsam diverse Schuhe anprobiert und die zwei Rabauken hatten voll Freude dran.
Und ist es nicht wurscht, ob ich am Ende des Tages zig Schuhe aufräume, oder Legosteine, oder Autos, oder Bücher?! Ja gut… statt dem „oder“ wäre eher ein „und“ angebracht. Aber ihr wisst, was ich meine.
Ob ich bei heimlichen Ausräumaktionen im Badezimmer auch so entspannt bin?! Nein, voll nicht… aber das ist eine andere Geschichte.
Alles Liebe
Eure Nanette
Chic chicBisserl weniger Chic, dafür warm!
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Du folgst meinem “Zwillingszirkus” noch gar nicht auf Instagram oder Facebook?! Ja sag du mir…es wird Zeit! Direktbuttons findest du, wenn du ganz nach unten scrollst, am Fusse des Blogs. Ich freue mich auf dich!
Noch, dürfen wir hier bei uns gezielt und mit Bedacht raus, aber mehrheitlich bleibt man ja mittlerweile doch daheim. Wie läuft das bei euch so?
Bei uns so:
Ja, das wird noch eine spannende Zeit.
Aber mal ehrlich, solch kreative Einlagen bringen meine beiden Schatzerl, mit oder ohne “Hausarrest”.
Was macht Corona mit mir? Was macht Corona mit uns?
Ich gehöre zur Fraktion, die das Ganze anfangs auf die sehr leichte Schulter genommen hat, ich war mir sicher, dass es zu “viel Lärm um Nichts” einzuordnen ist. Da wurde ich eines Besseren belehrt. Schon bald war auch mir klar, dass es eine ernstzunehmende Sache ist.
Auch mir ist mulmig, wenn ich die leeren Regale im Supermarkt sehe, auch ich fühle mich nicht wohl, wenn auf der Strasse gespenstisch wenig los ist und auch ich habe mich von den viel zu vielen Berichten und Informationen, die man oft ungefragt über diverse Chats zugeschickt bekommt, wahnsinnig machen lassen. Ich habe geweint, weil ich nicht weiss, wann ich meine Eltern wiedersehen kann. Sie sind beide über achtzig Jahre alt und alles andere als gesund, ich sah sie zuletzt im November und die Grenzen sind nun dicht. Gar nicht schön. Immer noch ein Gedanke, der mich traurig stimmt.
Aber jetzt bin ICH gefragt. Jetzt habe ICH es in der Hand. Ich kann mich täglich entscheiden, ob ich in die Panik und Angst einsteigen will, oder ob ich meinen Fokus auf die angenehmen, schönen Dinge im Leben richten will. Und ich schwöre, die gibt es noch!
Auch DU bist gefragt, denn auch DU hast es in der Hand.
Und ganz ehrlich, wer schenkt dir momentan ein besseres Gefühl? Eine Person, die dir mit Panik in der Stimme mitteilt, wieviele Neuerkrankungen es seit dem gestrigen Tag gibt, oder ein Mensch, der mit dir ruhig und sachlich zum Thema plaudert und dabei Zuversicht ausstrahlt, oder noch besser: Über etwas ganz anderes zu erzählen beginnt?!
Ich kann das auch nicht immer, aber ich habe beschlossen, mich nicht verrückt zu machen, mich nicht mit ins Tal der Angst zu begeben, denn da hat niemand etwas davon. Am wenigsten meine Kinder, meine Familie und einen Versuch ist es doch allemal wert.
Lasst uns informiert bleiben und uns an die Vorgaben der jeweiligen Regierung halten, aber nicht mehr und nicht weniger, eben nur so viel, wie jedem Einzelnen von uns gut tut.
Alles ist gut und wenn dem mal nicht so ist, bleibt immer noch Zeit genug, um sich Sorgen zu machen.
Bleibt gesund und munter.
Eure Nanette
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Kommen Sie kommen Sie, schauen Sie sich das an.
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