Weihnachten 2020. So anders als erwartet,…

…aber dann doch so arg schön.

Wir haben uns zu Weihnachten bisher immer an die Familie angeschlossen. Das heisst, wir haben noch nie unser eigenes Fest ausgerichtet, sondern eine schöne Zeit bei den Eltern bzw. Schwiegereltern verbracht.

Das war diese Jahr auch so geplant, nur eben erstmals in Wien. Endlich meinen Papa und meine Geschwister wieder sehen. Den sehnlichsten Wunsch meines Vaters, nämlich dass unsere Kinder bei ihm im Haus herumhüpfen, erfüllen. Er ist einsam, seit meine Mama im Sommer gegangen ist.

Daraus wurde nichts. Die Coronamassnahmen machten es unmöglich, als Familie zu reisen. Klar, hätten wir es irgendwie auf Biegen und Brechen durchziehen können, das war für mich als Mama aber nicht stimmig. Als Einzelperson: JA, mit meiner kleinen Familie im Hintergrund: NEIN.

So verbrachte ich viele Tage mit Wut und Enttäuschung. Bis ich damit begann, mir darüber Gedanken zu machen, wie wir denn nun unser erstes eigenes Fest ausrichten könnten. Selber mit eigenen Ideen für das Leuchten in den Kinderaugen sorgen. Eine ausgesprochen liebreizende Aufgabe.

Da war mal unser Wichtel Loni, der uns die Vorweihnachtszeit versüsste. Eine Aufgabe, die mich als Mama natürlich auch forderte und in die ich mich anfangs auch ein bisschen zu sehr reinsteigerte, war ICH selbst wohl der allergrösste Loni-Fan. So nahm ich meine eigenen Ansprüche immer mehr raus: Loni steckte die Holzklammern zwar täglich auf das richtige Säckli in der Adventskalenderkiste, andere Wichtelüberraschungen fanden dann aber nur mehr alle 2-3 Tage statt: Etwas Süsses lag vor der Türe, eine in einem Briefchen verfasste Bitte die wir ihm erfüllen sollten, wie z.B. ein Christbäumchen für ihn zu basteln oder er liess es einfach mal schneien. Unglaublich dieser kleine Wicht.

Der Kerl kann es sogar schneien lassen. Fantastisch 😉

Apropos Christbaum, wie sollten wir die Sache mit dem Baum für unser Wohnzimmer lösen? So, wie ich es aus meiner  eigenen Kindheit kannte?: Die Kinder sind am Weihnachtstag selber aus dem Haus, das Christkind bringt und schmückt den Baum und legt die Packerl drunter?

Bffff, das war mal keine Option, denn oberstes Gebot für den Weihnachtstag selber war: So wenig Stress wie möglich für uns Eltern zu kreieren. Und bei Wind und Wetter mit den Kindern aus dem Haus sein, ohne jegliche Option reingehen zu können bedeutet eindeutig: Stress! Sowohl für den, der die Kinder unterhalten darf, als auch für das vermeintliche Christkind, das in Windeseile alleine den Baum aufstellen und schmücken soll.

Somit schnappten wir am Wochenende vor Weihnachten den Bollerwagen, holten mit den Kindern ein Bäumchen und schmückten dieses abends gemeinsam. War das schön! Die Kinder hatten mindestens genau so viel Freude daran wie wir. Unser Christbaumschmuck bestand dieses Jahr vorausschauend aus lauter Teilchen, die auch am Boden fallen dürfen. Eine einzige Christbaumkugel aus Glas war dabei. Sie existiert nun nicht mehr. 😉

Die Bescherung fand vor dem Essen statt, wollten wir Erwachsenen schliesslich und endlich, das Selbige auch geniessen. So spielten mein Mann und seine Schwester kurz im Kinderzimmer mit den Kindern, während ich die Packerl unter den Baum legte, überall ein bisserl Glitzer verstreute, um danach mit einem Glöckchen zu läuten. Wir hatten natürlich vergessen eines zu besorgen. Das Handy musste spontan herhalten. Ich wünsche mir somit fürs nächste Jahr ein Christkindlglockerl. Das mit dem Glitzer ist ebenfalls eine Einbildung meinerseits. Das Christkind hinterlässt Glitzerspuren. War beim Abholen der Briefe, die die Kinder geschrieben haben schon so. Mein Mann verdrehte dazu auch schon mal die Augen. Das darf er auch. Ich verstehe das.

Die Kinder liefen den Glitzerspuren entlang zum Christbaum und …da waren sie, die leuchtenden Kinderaugen, die Weihnachten doch ausmachen. 

Mein absolutes Lieblingsbild

Wir sangen dem Christkind als Dankeschön „Oh Tannenbaum“ und dann durften die Kinder beginnen die Geschenke auszupacken. Diese Freude, dieses kindliche Glück. Ich habe das ganz tief eingesaugt. Direkt in mein Herz hinein.

Wie wir das mit dem Essen gelöst haben? Auch hier galt es: Wie darf es möglichst stressfrei sein?

Da ich nicht gerne koche und schon gar nicht unter Stress, war auch ein Festmahl im herkömmlichen Sinne kein Thema. Ich überlegte kurz eine Sushiplatte zu ordern und für die Kinder ein schnelles Kindergericht zu zaubern, wir entschieden uns aber dann doch für Raclette. Kartoffeln kochen kann ich nämlich und den Käse in ein Schauferl zum Schmelzen legen auch.

Es war ein wundervoll bezaubernder Abend und ich würde, bis auf das Handyglöckchen alles wieder so machen, aber auch noch Platz für etwaige Veränderungen lassen wollen. Denn starre Traditionen arten mit den Jahren dann doch auch gerne in Stress aus, und das gilt es ja zu vermeiden.

Ich wünsche mir für Weihnachten 2021, ein Fest im Haus meines Papas mit all meinen Lieben in Wien, aber sollte es anders kommen, dann weiss ich, dass es an uns liegt, das Beste daraus zu machen. 

Wie hast du gefeiert? Alles wie immer, oder doch auch irgendwie anders?

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Alles Liebe Eure Nanette

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4 Antworten auf „Weihnachten 2020. So anders als erwartet,…“

  1. Hallo liebe Nani!

    Wir haben uns lange nicht mehr gehört und gesehen. Ich hab von meinem lieben Schwesterherz den Tipp bekommen, dass ich doch mal auf deinem Blog ein bisserl herumlesen könnte – was ich seit einigen Monaten schon mache und mich immer freue, wenn ein neuer Eintrag kommt. Herzlich und lustig, wie ich dich kenne, ist auch deine Art zu schreiben. Na und die Themen werden für mich in den nächsten Monaten/Jahren oder so ja eh ganz besonders interessant und informativ werden. Ich bin nämlich schwanger mit Zwillingen, die für kommendes Jahr Februar ausgezählt sind 😉
    Also vielen Dank, dass du uns teilhaben lässt an deinem quirligen Familienleben und den dazu gehörenden Ups und Downs. Dein aktueller Bericht von eurem Weihnachten liest sich sehr schön – ich freu mich schon, wenn meine Zwerge dann in dem Alter sind, wo Weihnachten seinen Zauber so richtig entfalten kann.
    Ich wünsch dir und deiner Familie einen guten Start ins neue Jahr!!

    Busserl und ganz liebe Grüße aus Berlin!
    Stevie

    1. Ja ich glaubs ja nicht. Stevie! Wie ich mich freue!
      Das sind ja bombastische Neuigkeiten! Ich gratuliere euch! Zwei kleine Menschlein unter dem Herzen tragen zu dürfen , ist einfach etwas ganz Besonderes! Melde dich jederzeit, falls du den Austausch mit einer Zwillingsmama möchtest. Oftmals will man gut gemeinte Tipps von Einlingsmamis oder der eigenen Mama gar nicht so arg gerne hören 😉 Jederzeit: Egal ob bei einem UP oder DOWN! Ich wünsche dir alles, alles Liebe für die Geburt und eine zauberhafte Kennenlernphase. Lass bald wieder von dir hören!
      Busserl Nani

  2. Ich finde es zauberhaft, dass du mit deiner Familie eigene Weihnachtsrituale erfinden darfst!! Bei uns in Wien gabs Stress und ich hab mir wieder eine Bronchitis eingefangen. Ich habe Weihnachten zum gefühlt tausendsten Male gleich gefeiert……. und der Jüngste in unserer Runde, wie du ja weißt ist 47!! 😂
    Überlege dir gut, ob du dir und deinen Kindern nächstes Jahr wirklich den Megastress in Wien antun willst!! 😉

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