Bis wir dann mal das Haus verlassen können….

FRÜHER: Schuhe und Jacke anziehen, Schlüssel nehmen, gehen…

HEUTE: Möglichst bereits am Morgen die Zwillinge mit meinen Plänen konfrontieren und gut vierzig Minuten bevor wir das Haus verlassen sollten checken, was alles mit muss: Wickeltascheninhalt, Trinkflaschen, Snacks,…so halt.

Danach DIE Frage der Fragen stellen: „Hat noch jemand ein Gaggi?!“ Ist im Grunde eh für nix, denn die allgemein passende Dauerantwort ist momentan: NEIN!

Ich mache mir also selbst ein Bild der Wickelsituation und handle je nach Ergebnis meiner Recherche.

Es wird ernst: Socken und Schuhe anziehen!

Ich fange an, „Bonny“ davon überzeugen zu wollen, Socken anzuziehen. Sie sitzt brav am Bänkli und ich darf ihr die Socken anziehen. (eher selten der Fall, aber ich möchte in meinen Beschreibungen ja auch nicht übertrieben wirken)

Socke Nummer 1 sitzt perfekt. „Bonny“ sieht das anders und brüllt und strampelt. Ich versuche Schadensbegrenzung zu betreiben, zupfe am Socken rum und ziehe möglichst schnell den Schuh drüber. Ich habe Glück, die Übung gelingt und sie hat beide Socken und Schuhe an.

Mir ist warm!

Ich widme mich der nächsten Herausforderung: Jacke anziehen!

Ich zücke die Winterjacke und ernte ein resolutes, unmissverständliches : NEIN! Sie läuft davon. In diesem Moment bin ich gar nicht mehr so glücklich darüber, dass sie die Schuhe bereits trägt, denn der Dreck des Vortages ist nun auch im Wohnzimmer zu finden.

Egal, es gibt ja noch „Clyde“. Also, selbes Spiel: Socke Nummer 1, Socke Nummer 2, beide Schuhe an. GEWONNEN!

Ich merke, dass ich schwitze…

„Clyde“ lässt sich die Jacke anziehen und zeigt sich auch bei Mütze und Schal kooperativ.

Leider teilt er mir nun mit, dass er ein „Gaggi“ hat. An dieser Stelle möchte ich gerne schreien.

Ich schreie nicht, wickle stattdessen meinen Sohn.

Was „Bonnie“ in der Zwischenzeit treibt?! Keine Ahnung. Es ist verdächtig ruhig. Nur selten ein gutes Zeichen.

„Clyde“ ist nun frisch gewickelt, schwitzt und meint: „Wenn, geh mer?!“ Tja, das frag ich mich schon länger, doch habe ich keine realistische Antwort auf diese vermeintlich einfache Frage.

„Bonnie“ muss her, wir müssen hier raus. Die Uhrzeit?! KEIN AHNUNG!

Ich rufe sie und habe Glück- sie kommt tatsächlich angestiefelt . Auch in die eben vorhin noch so verhasste Jacke darf ich ihr helfen. Ich kann mein Glück kaum fassen. Mütze und Schal werden verweigert. Aber das ist mir egal, denn ich feiere immer noch, dass sie zumindest Socken in den Winterschuhen trägt.

Also, beide Kinder in den Kinderwagen: Ich ernte ein energisches “ NEIN-laufe!“. Das habe ich bereits befürchtet. Also gut. Ich rechne im Kopf schon, wie viel länger wir von A nach B brauchen werden, wenn sie selber laufen, konzentriere mich dann aber doch lieber nochmals darauf, die Wohnung endlich zu verlassen.

Mein Gott, wie ich schwitze!!!

LOS!-wir gehen. Ahhhhh, nein…ICH brauche auch noch Jacke und Schuhe. Da ist auch noch ein Fleck auf meinem Shirt. Egal, die Jacke ist eh drüber. Raus hier!

Ich sperre tatsächlich von aussen ab. YESSS!! wir gehen ein paar Schritte und „Clyde“ bemerkt, dass sein „Nuschi“ (Lieblingstuch, das ehrlich gesagt dringendst gewaschen gehört) nicht mit dabei ist. Ich wäge kurz ab: Dauergejammer versus schnell nochmal zurück. Die Entscheidung ist klar.

Das Nuschi ist schnell geholt und wir wackeln los. Uuuuur langsam ….

Wie die Story in 95% der Fälle weitergeht?? Das ist in meinem Beitrag vom 12.Januar schnell erklärt:

Wie läuft das bei euch so ab?! Ähnlichkeiten zu erkennen oder ultimative Tipps auf Lager?

Ich freue mich immer sehr über Kommentare hier direkt unter dem Beitrag oder auf Facebook bzw. Instagram.

Alles Liebe Eure Nanette

Und manchmal sitzen sie dann doch im Wagen 🙂

Nur mal ICH sein und „Mami“ bleibt daheim…

Ich checke für eine Nacht in einem Wellnesshotel ein. Ganz-allein! Das Weihnachtsgeschenk meines Mannes, der in der Zwischenzeit daheim die Stellung bei den Zwillingen hält. YESSSS!

„Ob ich nicht eine Freundin fragen möchte, um nicht alleine dort sein zu müssen?!“ , fragte er mich im Vorfeld.

Eindeutig: NEIN! Ich finde, ich bin im Alltag viel zu oft abgelenkt. Ich bin Mama, Lehrerin, Ehefrau, Freundin, Mama, Mama, Mama…aber viel zu selten einfach nur ICH. Das vermisse ich. Sehr sogar! Umso mehr weiss ich zu schätzen, dass mein Mann das erkennt und mir ein solches Weihnachtsgeschenk macht. Ich bin ein Glückspilz.

Also, niemanden einladen, um quasseln zu können, sondern tief einatmen, geniessen und ICH sein-ganz allein! Ich freu‘ mich!

Es geht los….

Check-in ist bereits ab 10.00 Uhr möglich und die Anfahrt dauert laut Navy 50 Minuten. Ich sitze also nach ausgiebigem Abschieds-Gebussel um 9.00 Uhr im Auto. Sicher ist sicher. Nehme mir aber vor, ganz sicher nicht vor 10.00 Uhr ungeduldig an der Rezeption zu kratzen.

Gesagt getan, ab ins Auto UND das erste Highlight meines Wellnesstrips nimmt seinen Lauf: Ich höre Musik. Also nicht falsch verstehen, aber „richtige“ Musik, die MIR gefällt und nicht „Aramsamsam“ oder das „Dinolied“. Und aus den hinteren Reihen ?! Nichts. Stille. Keine Beschwerden, keine Anliegen…Stille! YESSSS!

Der Empfang im Hotel, brav kurz NACH 10.00 Uhr , spielt schon alle Stückeln. Sekterl, Nüsse und Seeblick…unglaublich toller Seeblick. Kann ich hier bitte für immer wohnen?

Nach einem Kurzauftritt im Zimmer packe ich meine sieben Sachen für den SPA- Bereich zusammen und verlasse das Zimmer. Finde das Highlight!?

Eh normal?! HA!- nicht für eine Mama! Niemand will noch schnell die Nase geputzt haben, ich muss niemanden überreden seine Socken anzuziehen, niemand will getröstet werden, kein Streit, niemand läuft noch schnell mit dreckigen Schuhen eine Runde um die Kücheninsel, keiner der noch schnell ein Bussi auf irgend ein Wehwehchen, oder ein Pflaster auf eine nicht vorhandene Wunde haben will UND keine unerträgliche Stinkwolke kurz vorm Verlassen des Zimmers. Einfach nur meine Tasche nehmen und gehen. Welch Luxus!

Gegen 11.00 Uhr bin ich im SPA Bereich. Das tut sowas von gut. Ich schwimme, lese, schlafe, geniesse ein Kaffeetscherl, sitze im Whirlpool, im Dampfbad… wie man das halt so macht.

Um 13.37 Uhr schaue ich das erste Video der Zwillinge an. *seufz* „Oh, da sind ja noch die herzigsten Videos, die ich noch gar nicht im WhatsApp Status hatte! Jöööööööööööö!“ ZACK gepostet.

Dann starte ich in Runde 2: Schlafen-lesen-baden-essen….. so halt.

Es wird Abend.

Abendessen alleine im Restaurant. Das ist blöd.PUNKT. Ich vermisse meinen Mann.

Es folgt die Nacht: Ich vermisse meinen Mann, AAAAAAABER, ich liege im Bett und zwar durchgehend bis 9.00 Uhr am Morgen. Zugegebenerweise schlafe ich nicht durch, aber mal kurz aufwachen, realisieren, dass ganz sicher niemand gerufen, geweint, gehustet, ge-…hat und sich einfach wieder umdrehen und weiterschlafen ist ja schon wieder der mega Luxus. TSCHINDERASSA!

Früüüühstück-alleine. Das geht voll gut. Ich tripple also in den Frühstücksraum und kann mein Glück kaum fassen. Das Buffet gleicht einem Schlaraffenland und ich gebe mich dem Ganzen hin und verdränge den Gedanken, dass ich meinen übervollen Bauch, dann später noch im Wellnessparadies präsentieren darf.

Das allerbeste an der ganzen Sache: Ich muss nach dem Essen nicht auf den Knien unter dem Tisch herumkreulen (herumkriechen), um das von den Kindern veranstaltete Massaker zu entfernen. HAAA!

Ich schaue aufs Handy und denke: „Also ein paar mehr Fotos von den Kindern könnte er schon schicken“.

Ich rolle also in den SPA Bereich und spiele das Programm vom Vortag nochmals ab, aber irgendwie nicht mehr so ganz entspannt. „Reiss dich zusammen Nani! Nütze die rar gesäte Zeit ohne die Familienmeute!“ Gelingt dann noch -aber eben nicht mehr so ganz.

Ich sitze dann im Auto Richtung Heimat und was sehe ich am ersten Kreisverkehr? Einen Traktor mit ZWEI Anhängern! „Clydes“ Augen würden jetzt leuchten und auch „Bonnies“ Fingerchen würden begeistert in Richtung des Vehikels zeigen. Ich vermisse sie. Sehr!

Ja und dann ist auch noch Stau. Wie gemein!

Daheim angekommen tut es so gut, die Freude in den Augen der Kinder zu sehen, während sie mir entgegenlaufen. Mein Herz macht einen Sprung vor lauter Glück, während ich in den Armen meines Mannes stehe und ihn drücke.

Ich denke, ich sollte öfter mal wegfahren- allein das Wiedersehen ist es wert 😉

Wann hast DU dir das letzte Mal etwas Gutes getan? Und das muss kein Hotelaufenthalt sein, denn auch Kleinigkeiten bewusst zu ändern, tut oft schon voll gut.

Das Kleid anziehen, in dem ich mich schön fühle, das aber eigentlich für den Alltag mit den Kindern viel zu schade ist; das Parfum verwenden, das so gut riecht; die Wäsche mal Wäsche sein lassen und ein gutes Stück Kuchen essen; mal mittags nichts kochen und für sich und die Kinder unterwegs etwas holen…

Lass mir doch ein Kommentar da, ich würde mich wirklich sehr freuen.

Alles Liebe , Eure Nanette

The terrible 2…

Tja, was soll ich dazu sagen, wenn man Zwillinge hat, dann ist dieser Spruch ja mehr als zweideutig.

Wer kennt sie nicht, die Phase in der alles „NEIN“ ist, in der man den Kindern nichts recht machen kann und daher auch desöfteren mit einem beachtlichen Wutanfall beglückt wird. Bei uns momentan täglich mehrmals…ja und dann halt auch noch im Doppel. Harte Kost, das sag‘ ich euch!

„Mama Gnocchi“- ich koche Gnocchi – ich serviere Gnocchi- was ernte ich?! Geschrei der Sonderklasse!

Ich meine herausgefunden zu haben, dass ich die Gnocchi in der falsch farbigen Schüssel serviert hatte. Aber was weiss man denn schon so genau….

ABER, sie machen es halt immer wieder ganz schnell wieder gut. Diese kleinen Menschlein haben wirklich eine besondere Gabe, ihre Eltern dann doch immer wieder zu verzücken.

Gestern wollte ich das Haus um 9.00 Uhr verlassen. Ich wollte an meinem freien Tag in die Schule, um eine meiner aller liebsten Lieblingskolleginnen zu verabschieden, die ihren letzten Tag hatte, bevor sie sich ganz bald schon um ihren eigenen Nachwuchs kümmern darf.

Ich hatte bereits 20 Minuten Puffer eingerechnet, man weiss ja nun schon wie der Hase läuft. Ja, und eigentlich weiss man ja auch bereits, dass, wenn man das Haus unbedingt verlassen möchte, die Kinder plötzlich herzallerliebst miteinander zu spielen beginnen

Also : Ich lass‘ sie noch. Kommen wir halt bisserl später. Wurscht.

Es wird 9.15. Uhr ….ich versuche mal „Bonnie“ zu erwischen und mit lächerlichen „Killikilli“-Versuchen zum Schuhe anziehen zu überreden.

Meine Überredungskünste gehören anscheinend auch generalüberholt: Wirkung gleich NULL.

Ich ernte ohrenbetäubendes Gebrüll und kann sie kaum halten vor lauter widerwilligem Gezappel.

MIST: Punkt geht eindeutig an mein kleines widerspenstiges Mädchen.

Also ich versuche es mit „Clyde“. Ich mache es kurz:

Kinder 2: Mama 0

Ich soll mich nicht so anstellen? DU schnappst dir dein wild zappelndes Kind, lenkst es bestmöglich ab und schwuppdiwupp sitzt ihr gut gelaunt im Auto?

Haaaaa, mit ZWEI strampelnden Monsterchen und einer prall gefüllten Windeltasche schaut das Ganze anders aus-glaubt es mir, ich habe über diese Option kurz nachgedacht. Aber nur ganz kurz…ich blieb dann realistisch.

Zurück zur Situation:

„Mama pielen“ …hach, ich verstehe es ja. Sie haben wirklich gerade sowas von herzig gespielt: Lagen zu zweit in einem Gitterbett und haben sich gegenseitig zugedeckt und den Nuggi gereicht. Untertags spielt man das ja gerne, aber wehe dies wird abends von den Eltern eingefordert, aber das ist eine andere Geschichte 😀

Irgendwie hatte ich sie dann unglaublicher Weise gegen 9.30 Uhr im Auto und soll ich euch was sagen, es hat auch noch gereicht und wir kamen mehr oder weniger pünktlich.

Als ich dann mit den beiden die Schule betrat, hatte ich keinerlei Erwartungen. Ich hatte mir im Vorfeld gesagt, dass alles sein darf…sie dürfen schüchtern sein, sie dürfen Angst haben, sie dürfen weinen, sie dürfen…ja einfach genau so sein, wie sie gerade sein wollen. Ein Zimmer voller Lehrpersonen, das ist ja manchmal wirklich zum Fürchten, oder?! 😉

Wir drei betraten das Lehrerzimmer und circa 20 Lehrpersonen sassen bereits um einen grossen Tisch. Ich setzte mich mit beiden auf dem Schoss dazu.

Was passierte?! „Clyde“ schäkerte mit seinem Gegenüber und griff dann ungeniert am reichlich gedeckten Tisch zu, während „Bonnie“ mit bereits vollem Mund meinen Schoss verliess, um einer meiner lieben Kolleginnen in die Arme zu fallen.

Sie hatten eine richtig gute Zeit und waren so umgänglich, neugierig und herzig, dass mir das Herz aufging.

ICH BIN VERLIEBT <3

Oder heute, als ich schon schweissgebadet war, bis beide endlich Schuhe und Jacken anhatten und wir den Raum der Kinderbetreuung des Fitnesscenters verliessen und „Clyde“, der kleine zwei jährige Bub, wie ein ganz Grosser auf super cool ein „Tschüss zäme“ (Tschüss alle zusammen) in die Runde rief:

ICH BIN VERLIEBT <3

Und dann gestern abends. Ich musste mit ihnen „Betti liegen“ spielen und wir lagen zu dritt auf der grossen Matratze. Licht an, Licht ab, Tür auf, Tür zu. Decke drüber, Decke runter. ..

„Clyde“ kam im Dunklen zu mir gekuschelt und flüsterte mir mit seinem Babystimmchen zu:

„Mami, alles guet. Bin da.“

Ganz genau so, wie ich es immer mache, wenn er nachts weint.

ICH BIN sowas von VERLIEBT <3

Danach kam die Zeit kurz vor dem Schlafen gehen: Wickeln, Pyjama anziehen, Zähne putzen…ein einziges Debakel.

Aber sie wissen es halt, dass die Liebe zu ihnen bedingungslos ist. Und das ist ja auch gut so <3

Just to say: Ich lebe in der Schweiz und hier gibt es kein scharfes „s“

Foto Pixabay

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Eine gute Mama MUSS…..

Um die Quintessenz dieses Artikels gleich mal vorweg zu nehmen:

Die einzig richtige Antwort auf den Titelsatz ist: „GOAR NIX!“

Eine gute Mama MUSS überhaupt gar nix.
Wobei, warte- das ist SO auch nicht ganz richtig. Ich korrigiere:

Eine gute Mutter hört auf ihr Herz, ihre Intuition, anstatt auf die vielen Glaubenssätze, die sich teilweise schon über Jahrhunderte, durch die eigens erlebte Erziehung oder aber auch durch die gesellschaftlichen Normen in die Köpfe der Menschen gebohrt haben.

Ja, das gefällt mir mal fürs Erste. 

Seit ein paar Wochen grübel ich zu diesem Thema schon, da ich mich selbst manchmal dabei erwische in die «Mama.MUSS.Falle» zu tappen.

Was für Glaubenssätze schwirren denn da mitunter so in der Gesellschaft herum?! 

  • Eine gute Mama verbringt täglich Zeit mit ihren Kindern an der frischen Luft.
  • Eine gute Mama putzt ihrem Kind mindestens zweimal am Tag gründlich die Zähne.
  • Eine gute Mama spielt mit ihren Kindern und lässt sich auch gerne auf Rollenspiele ein.
  • Eine gute Mama badet bzw. duscht ihr Kind zumindest zweimal pro Woche.
  • Eine gute Mama liest oft Bücher vor und/oder erzählt Geschichten.
  • Eine gute Mama sorgt mindestens zweimal täglich für eine warme Mahlzeit.
  • Eine gute Mama unterbindet den aktiven Zuckerkonsum in den ersten Jahren.
  • Eine gute Mama lässt ihr Kleinkind nicht TV schauen oder andere technische Medien konsumieren.
  • Eine gute Mama geht nicht arbeiten, sondern bleibt möglichst lang daheim.
  • Eine gute Mama hat sowohl Haushalt, als auch die Kindererziehung voll im Griff. 

Ich denke, man könnte diese Liste noch ewig fortsetzen.

Viele dieser Annahmen werden dann noch gross von Studien belegt, um dann kurze Zeit später von einer wieder anderen Studie widerlegt zu werden.

Alles in allem bin ich mir sicher, dass, egal welcher Mama ich diese Liste zeige, jede wird mir drei andere Dinge nennen, die in ihren Augen die allerallerallerwichtigsten sind.

Und die angeblichen «Übermütter» werden mir vermutlich vorheucheln all diese Dinge umzusetzen. HAAAAAA- wers glaubt!

Das beste aller Beispiele ist länderübergreifend und ich weiss genau, dass sich nun vorallem die Österreicher unter euch fassungslos an den Kopf greifen werden:

  • Eine gute Mama begleitet ihr Kind in den Kindergarten. (Österreich)
  • Eine gute Mama begleitet ihr Kind NICHT in den Kindergarten. (Schweiz)

Gilt man in Österreich als Rabenmutter, die man eventuell sogar beim Jugendamt melden würde, wenn das Kind alleine den Weg zum Kindergarten bewältigen muss (je nach Region natürlich), so wird man in der Schweiz vermutlich schneller bei der Lehrperson antanzen müssen, als einem lieb ist, wenn man sein Kind täglich zum Kindergarten begleitet und dann vielleicht auch noch in der Garderobe Hilfestellungen gibt. (Kanton Züri)

Was ich damit sagen möchte:

Lasst uns doch wieder vermehrt zu UNS kommen, in unser Mamaherz reinspüren:

Was ist mir als Mama für mein Kind wichtig?! Und zwar ganz tief drinnen, die über Jahre eingetrichterten Glaubenssätze mal komplett aussen vor lassend…denn nur DAS zählt!

Wir müssen nichts und niemandem entsprechen, wir dürfen den für uns richtigen Weg wählen und diesen gehen ohne uns rechtfertigen zu müssen.

Was meinst du?

Alles Liebe. Deine Nanette

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Ich gestehe…

Ich liebe es, Bücher vorzulesen.

Ein, bzw. in unserem Fall zwei Kinder, die sich an einen kuscheln, gespannt zuhören und immer wieder mit ihren klebrigen Fingerchen auf die Bilder im Buch zeigen und etwas dazu kundtun. So, so schön!

Beruflich bedingt waren ein Haufen Kinderbücher bereits in unserem Besitz, als die beiden Zwerge auf die Welt kamen. Somit waren praktischerweise Bücher immer ein Bestandteil des „Spielzeuges“ und immer als griffbereites Dauerangebot im Wohnzimmer zu finden.

Das Angebot variiert stets, da ich die Bücher immer wieder austausche und aktuell immer nur ein kleineres Angebot im Bücherregal zu finden ist.

Das ist ja schön und gut, aber ob dies später auch noch von Nutzen ist und von den Zwillingen genützt wird?!

Eines Tages, die Kinder waren wirklich noch klein, wurde es ganz leise…die Art von „leise“, bei der als Mama alle Alarmglocken schrillen und man eine katastrophale Unordnung erwartet, sobald man die Kinder in ihrem „Versteck“ gefunden hat.

Aber was sah ich? Unser Mädchen sass im Wohnzimmer am Boden und „schmökerte“ in einem Buch. YESSSSSSS! Wie schön ist DAS denn?

Das Mamaherz machte einen enormen Freudensprung und die farbenfrohe Welt der Bücher war nun offiziell eröffnet.

Seit die Kinder gut zwei Jahre alt sind, wird immer öfters eingefordert: „Mama, Büechli aluege“ (Mama, Bücher anschauen)

Grossartig, oder? Also voll toll. Ehrlich wahr.

Studie über Studie belegt, wie wichtig das Vorlesen von Büchern im Kleinkindalter ist: Spracherwerb, Wortschatz-Erweiterung,…

„Nau sixt es“-in dieser Hinsicht machen wir wohl alles richtig. Auch mal schön, bei den vielen erzieherischen Selbstzweifeln, die einen als Mama vielleicht doch immer wieder einholen.

Jetzt ist es aber so, dass es ein Ausmass angenommen hat, das ab und an mal Nerven sprengt:

Fünf verschiedene Bücher wurden aus dem Bücherregal von den beiden ausgewählt und liegen neben uns am Sofa. Alle Fünf habe ich ihnen nun schon vorgelesen.

Eines davon, selbstverständlich genau DAS, das ich sowieso voll nicht toll finde bereits mehrfach. Ich korrigiere: Meeeeeeeehrfach!!!

Und immer am Ende besagten Buches: „Mami-nochmal“ -Dauerschleife ON

ICH-WER-DE- WAHN-SIN-NIG!!!!!!!

Ich gestehe: Ich heisse Nanette, bin Lehrerin und verstecke Bücher vor meinen Kindern.

Bücherauswahl im zusammengeräumten Zustand. 😉

Just to say: Ich lebe in der Schweiz, hier gibt es kein „scharfes s“.

2 Schritte vorwärts und 3 zurück

NERVENPROBE ODER ACHTSAMKEITSÜBUNG?!🙃


Am Weg zum Einkaufen findet sich unterwegs ein Strauch mit Beeren dran: 


„Mami, Vögeli Beeri“


Zwillingsbruder fingert also umständlich mit seinen klebrigen Fingerchen an den Zweigen herum, was gefühlt 3 1/2 Std dauert und pflückt stolz eine Beere.


„Mami, mehr Beeri“


„Jaaaaa, pflück für deine Schwester auch eine“ 


Seine Schwester bekommt nun auch mit, dass es sich um einen „Beeristrauch“ handelt und sie fingern zu zweit an dem Ding herum.


Glückselig, jeder mit der ein oder anderen Beere in der Hand, wackeln wir uuur langsam weiter. Nach allen 5-7m wird dann eine Beere mit den Worten „Vögeli Beeri essen“ am Gehsteig fallen gelassen. Zwei glückliche Kinder, die Gutes getan haben wackeln weiter und haben bereits den nächsten „Vögeli-Beeristrauch“ im Visier. 


Und eine ziemlich lange Weile später hatten wir die 400m Strecke zum Supermarkt zurückgelegt…..

Ja- und dann war da ja noch der Heimweg 🤪

Vogelfutter hin oder her- es handelt sich in meinen Augen einzig und allein um eine MütterSCHIKANE!