Wer bin ich und was hat das Mamasein mit mir gemacht?

Bevor ich Mama wurde, wusste ich schon recht gut, wer ich bin, was mich ausmacht, meine Stärken, meine Schwächen…Und dann kam der Hurrikan des Mamawerdens über mich und kein Stein lag mehr auf dem anderen.

Da waren diese beiden hilflosen Wesen, die komplett abhängig von mir waren und für die ich nun verantwortlich war. Dieser Aufgabe stellte ich mich uneingeschränkt. Tag und Nacht. 24/7. Es blieb kaum Zeit, um Luft zu holen, geschweige denn, mal richtig durchzuatmen.

Ich war neu in diesem MamaJob, doch es gab keine Probezeit. Kein Einarbeiten. ZACK hinein ins kalte Wasser ohne jegliches Wissen, jedoch mit der Verantwortung eines TopManagers. Das kann schon mal Angst machen. Da kann man sich auch schon mal das Leben von früher zurückwünschen. Lieber das alte Bekannte zurück, da fand ich mich doch schon blind zurecht, als diese unglaubliche Achterbahnfahrt täglich mehrfach absolvieren zu müssen.

Überforderung, Angst, Verzweiflung, das waren ständige Begleiter. Und wo war nun diese unglaubliche Liebe, von der alle immer reden? Die doch alles überstrahlt und die ganzen Mühen in einen rosaroten Schleier packt und somit alles so viel erträglicher macht? Die war da. Klar war die da. Die Liebe um diese zwei kleinen Menschlein war damals, wie heute schon enorm gross.

Aber all die anderen Gefühlsregungen waren so dominant am Ruder, dass die Liebe in all ihrer Stärke gar keine Chance hatte, ihre volle Potenz zu entfalten. Rückblickend habe ich mich viel zu wenig auf meine Intuition verlassen. Ich habe funktioniert, alles zerdacht, anstatt einfach zu sein und zu vertrauen. Ich hatte mich verloren. Ich war nicht mehr die Frau von früher, ich hatte mich als Mama aber auch noch nicht so richtig gefunden. Das brauchte Zeit und kam schleichend.

Und nun hab ich es realisiert: Die Liebe ist nun seit geraumer Zeit wieder an der Macht und die Zweifel und die Überforderung stellen nur noch einen weit kleineren Teil meines Mamaseins dar.

Ich habe mich sehr verändert und diese Veränderung zu akzeptieren ist auch ein Prozess. Ich stecke da noch mittendrin und erwische mich immer wieder dabei, mein altes Leben doch auch ab und zu zu vermissen. Die Unabhängigkeit. Dieses Tun und lassen können, was ich wollte. Doch dann besinne ich mich und weiss, es ist gut so, wie es ist. Ich bin nun geerdeter, ich bin dankbarer, ich bin ehrfürchtiger. Ich bin mehr in meiner Mitte, als ich es früher je war. Und die Liebe zu den Kindern nun so uneingeschränkt spüren zu dürfen ist ein wahres Geschenk. Uneingeschränkt? Ja nu, es gibt einfach immer wieder so Tage, an denen absolut gar nichts harmonisch ablaufen will. Die dürfen auch sein. Im wahren Leben ist einfach nichts perfekt. Was für ein Glück! Ehrlich wahr!

Wie war oder ist das bei dir? Erkennst du dich in meinen Zeilen teilweise wieder, oder absolut gar nicht?

Ich freue mich wie immer über Kommentare hier unter dem Beitrag, gerne auch auf Instagram oder Facebook.

Sei lieb gegrüsst

Deine Nanette

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